Erhöht Telefonieren mit dem Handy das Risiko für Bluthochdruck?

ZOU | 11.05.2023

Wer 30 Minuten oder länger pro Woche mit dem Handy telefoniert, hat ein um zwölf Prozent höheres Risiko für Bluthochdruck. Dies berichten Forschende im Fachmagazin „European Heart Journal – Digital Health“.
Smartphones könnten unter Umständen das Risiko für Bluthochdruck steigern. image.originalResource.properties.copyright

Von 212.046 gesunden Erwachsenen im Alter von 37 bis 73 Jahren entwickelten innerhalb von durchschnittlich zwölf Jahren 13.984 (7 Prozent) Bluthochdruck. Es zeigte sich, dass Nutzer von Mobiltelefonen ein um sieben Prozent höheres Risiko für Bluthochdruck hatten als Menschen, die keines nutzten. Diejenigen, die 30 Minuten oder mehr pro Woche mit dem Handy telefonierten, hatten eine um zwölf Prozent höhere Wahrscheinlichkeit für einen neu auftretenden Bluthochdruck als Teilnehmer, die weniger als 30 Minuten telefonierten.

Mit der Dauer stieg auch das Risiko: Im Vergleich zu Menschen, die maximal fünf Minuten pro Woche mit dem Handy telefonierten, war es bei 30 bis 59 Minuten pro Woche um 8 Prozent, bei 1 bis 3 Stunden um 13 Prozent, bei 4 bis 6 Stunden um 16 Prozent und bei mehr als 6 Stunden pro Woche um 25 Prozent höher.

Besonders gefährdet waren Menschen, die eine erbliche Veranlagung für Bluthochdruck hatten: 30 oder mehr Minuten pro Woche mit dem Handy zu telefonieren, steigerte bei ihnen die Wahrscheinlichkeit für Bluthochdruck um 33 Prozent.

„Es ist die Anzahl der Minuten, die Menschen mit einem Mobiltelefon verbringen, die für die Herzgesundheit von Bedeutung sind. Dabei bedeuten mehr Minuten ein größeres Risiko“, fasste Prof. Xianhui Qin von Medizinischen Universität in Guangzhou die Ergebnisse zusammen.

Die Gründe für den beobachteten Zusammenhang sind noch unklar. Mobiltelefone geben geringe Mengen an Hochfrequenzenergie ab, und bereits ihre kurzzeitige Verwendung wurde mit einem Anstieg des Blutdrucks in Verbindung gebracht. Ergebnisse anderer Studien zum Einfluss von Mobiltelefonen auf den Blutdruck kamen zu unterschiedlichen Ergebnissen, möglicherweise weil sie neben Anrufen, auch Anwendungen wie SMS und Spiele umfassten.

Quelle: DOI 10.1093/ehjdh/ztad024