Knapp die Hälfte aller älteren Erwachsenen hat zum Zeitpunkt des Todes eine diagnostizierte Demenz – etwa ein Drittel mehr als 13 Jahre zuvor. Das liegt wahrscheinlich aber eher an neuen Formen der Dokumentation und einem stärkeren Bewusstsein für die Erkrankung als an einer tatsächlichen Zunahme, berichten Forscher in der Fachzeitschrift „JAMA Health Forum“.
Abrechnungsdaten von 3,5 Millionen US-Bürgern über 67 Jahren, die zwischen 2004 und 2017 starben, lassen einen starken Anstieg der Demenzdiagnosen erkennen: Im Jahr 2004 enthielten etwa 35 Prozent der Krankenakten mindestens eine Erwähnung von Demenz, 2017 dagegen über 47 Prozent. Auch bei einer engeren Definition der Demenzerkrankungen zeigte sich ein Anstieg von 25 auf 39 Prozent.
Eine besonders deutliche Zunahme war erkennbar, als sich das Abrechnungssystem veränderte und Krankenhäuser, Hospize und Arztpraxen die Möglichkeit erhielten, mehr Diagnosen anzugeben. Ungefähr zur gleichen Zeit trat ein nationaler Plan zur Bekämpfung der Alzheimer-Krankheit in Kraft, der das öffentliche Bewusstsein, die Qualität der Versorgung und die Unterstützung für Patienten und ihre Betreuer förderte.
Deshalb gehen die Forscher davon aus, dass es sich nicht um einen tatsächlichen Anstieg der Häufigkeit von Demenz handelt. Die häufigeren Diagnosen bieten aber mehr älteren Erwachsenen die Möglichkeit, sich im Voraus mit ihren Familien und Ärzten Gedanken über die Art der Versorgung am Lebensende zu machen und für den Fall, dass sie selbst nicht mehr entscheidungsfähig sind. Dies ging mit einem Rückgang des Anteils an Menschen einher, die im Krankenhaus oder mit einer Ernährungssonde starben. Der Prozentsatz, der Hospizdienste in Anspruch nahm, stieg dagegen von 36 auf 63 Prozent.
Quelle: DOI 10.1001/jamahealthforum.2022.0346
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