Abnehmen

Abnehmen: Forscher finden Erklärung für Jojo-Effekt

ZOU  |  06.07.2023

Fettleibigkeit verändert die Reaktion des Gehirns auf Nahrung, wodurch das Gefühl der Sättigung und der Zufriedenheit nach einer Mahlzeit ausbleibt. Brisant dabei ist, dass dies trotz Gewichtsverlust so bleibt – was den Jojo-Effekt erklären könnte.

Übergewichtige Frau, bereitet sich ein Müsli zu.
Überflüssige Pfunde könnten die Reaktion des Gehirns auf Lebensmittel dauerhaft verändern, was es Betroffenen deutlich erschwert, ein gesundes Gewicht zu erreichen und zu halten.
© Inside Creative House/iStockphoto

Je 30 schlanke und stark übergewichtige Personen bekamen eine Lösung mit Glukose, Fett oder Wasser (als Kontrolle) verabreicht. Messungen der Gehirnaktivität und des Dopaminspiegels 30 Minuten später zeigten, dass die Gehirnaktivität verschiedener Regionen bei schlanken Personen in Reaktion auf Glukose und Fett sank, so dass das Verlangen nach Essen abnahm. Gleichzeitig stieg der Dopaminspiegel an – ein Zeichen dafür, dass das Belohnungszentren des Gehirns auf die Nährstoffzufuhr reagierte.

Bei den Personen mit Adipositas änderte sich die Gehirnaktivität dagegen nicht, und Dopamin wurde nur nach der Zufuhr von Glukose in geringen Mengen freigesetzt, bei Fett war diese Reaktion nicht messbar. Auch nach einer 12-wöchigen Diät, bei der 26 Personen mindestens 10 Prozent ihres ursprünglichen Gewichts verloren hatten, änderte sich daran nichts. „Keine der verminderten Reaktionen wurde wiederhergestellt“, erklärte Mireille Serlie, Endokrinologin an der Yale University, die die Ergebnisse mit ihrem Team in dem Fachmagazin „Nature Metabolism“ veröffentlicht hat.

Die Forschenden vermuten, dass die mangelnden Reaktionen des Gehirns zu übermäßigem Essen und zur Gewichtszunahme beitragen, weil die Betroffenen nicht wahrnehmen, wenn sie genügend gegessen haben. Das Team hofft, damit ein Ziel für die Entwicklung von Adipositas-Therapien entdeckt zu haben. „Die Leute glauben immer noch, dass Fettleibigkeit durch mangelnde Willenskraft verursacht wird“, sagte Serlie. „Aber wir haben gezeigt, dass es einen echten Unterschied im Gehirn gibt, wenn es um die Wahrnehmung von Nährstoffen geht.“

Quelle: DOI 10.1038/s42255-023-00816-9

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