Fußpilz: Symptome, Behandlung und Tipps zur Vorbeugung

Natascha Schleif  |  10.06.2025 08:44 Uhr

Fußpilz ist eine häufige, ansteckende Hauterkrankung, die vor allem zwischen den Zehen auftritt. In diesem Artikel erklären wir, wie man Fußpilz erkennt, behandelt und einer Ansteckung vorbeugt.

Junge Frau, hält ihren Fuß in die Kamera.
Fast jeder Dritte ist im Laufe seines Lebens mindestens einmal von Fußpilz betroffen.
© eternalcreative/iStockphoto
Inhaltsverzeichnis

Fußpilz (Tinea pedis) gehört zu den häufigsten Infektionskrankheiten der Haut. In Deutschland ist schätzungsweise jeder Dritte mindestens einmal im Leben betroffen – Männer häufiger als Frauen. Besonders oft tritt die Infektion in den Zehenzwischenräumen auf, seltener an Fußsohlen oder Fußrücken. Auslöser sind sogenannte Dermatophyten – Fadenpilze, die sich in der obersten Hautschicht vermehren und dort Rötung, Schuppung und Juckreiz verursachen.

Begünstigt wird Fußpilz durch feucht-warme Bedingungen, etwa in verschwitzten Schuhen oder öffentlichen Duschen. Auch kleinste Hautrisse, etwa durch trockene Haut oder Druckstellen, erleichtern das Eindringen der Pilze. Eine Ansteckung erfolgt meist durch direkten Hautkontakt oder indirekt über kontaminierte Böden, Handtücher oder Schuhe.

Fußpilz ist gut behandelbar – vorausgesetzt, er wird früh erkannt und konsequent therapiert. Bleibt er unbehandelt, kann er sich ausbreiten, chronisch werden oder auf Nägel übergreifen (Nagelpilz). Daher ist eine gezielte Behandlung und sorgfältige Hygiene besonders wichtig.

Symptome: So macht sich Fußpilz bemerkbar

Fußpilz zeigt sich meist zuerst in den Zehenzwischenräumen, vor allem zwischen der vierten und fünften Zehe. Die Symptome beginnen oft schleichend und sind anfangs leicht mit trockener Haut oder Druckstellen zu verwechseln.

Typische Anzeichen von Fußpilz

  • Rötung, Schuppung und Juckreiz zwischen den Zehen
  • Aufgequollene, weißlich aufgeweichte Haut (vor allem bei Feuchtigkeit)
  • Brennen oder Spannungsgefühl an den betroffenen Stellen
  • Kleine Risse oder nässende Stellen, besonders in den Hautfalten
  • In fortgeschrittenen Fällen: Bläschen, Verkrustungen oder unangenehmer Geruch

Bleibt der Fußpilz unbehandelt, kann er sich auf die Fußsohlen (Mokassin-Typ) oder den Fußrücken ausbreiten. Auch eine Übertragung auf die Zehennägel (Nagelpilz) ist möglich.

Verlauf

Fußpilz beginnt meist schleichend und bleibt anfangs oft unbemerkt. Ohne Behandlung kann sich die Infektion jedoch ausbreiten und chronisch werden.

Zunächst ist meist nur ein kleiner Bereich zwischen den Zehen betroffen. Mit der Zeit kann der Pilz auf weitere Zehenzwischenräume, die Fußsohlen (Mokassin-Typ) oder den Fußrücken übergreifen. Die Haut kann dann verdicken, reißen oder sich schmerzhaft entzünden.

Wird der Fußpilz nicht behandelt, drohen zusätzliche Probleme:

  • Sekundärinfektionen durch Bakterien, die in aufgekratzte oder verletzte Haut eindringen
  • Nagelpilz, wenn der Pilz auf die Zehennägel übergreift – eine langwierige und hartnäckige Folge
  • Wiederkehrende Infektionen, besonders bei anhaltender Feuchtigkeit oder unzureichender Hygiene

Mit frühzeitiger Therapie heilt Fußpilz in der Regel innerhalb weniger Wochen ab. Wichtig ist, die Behandlung konsequent durchzuführen – auch wenn die Symptome bereits abgeklungen sind.

Ursachen von Fußpilz

Verursacht wird Fußpilz durch Fadenpilze (Dermatophyten), meist der Art Trichophyton rubrum. Die Pilze ernähren sich von Keratin, einem Bestandteil der obersten Hautschicht. Sie dringen in kleinste Risse der Haut ein und vermehren sich besonders gut in feucht-warmem Milieu.

Typische Übertragungswege:

  • Barfußlaufen in öffentlichen Duschen, Schwimmbädern, Saunen oder Umkleiden
  • Geteilte Handtücher, Fußmatten oder Bettwäsche
  • Kontaminierte Schuhe oder Fußpflege-Instrumente

Risikofaktoren für eine Infektion:

  • Schweißfüße oder dauerhaft feuchte Haut
  • Enge, nicht atmungsaktive Schuhe (z. B. Sportschuhe)
  • Hautverletzungen oder rissige, trockene Haut
  • Abwehrschwäche, z. B. bei Diabetes, Durchblutungsstörungen oder im Alter
  • Sportliche Aktivität mit häufigem Barfußlaufen in Gemeinschaftseinrichtungen
  • Häufiges Tragen von Arbeitsschuhen oder Gummistiefeln

Nicht jeder Kontakt mit Pilzsporen führt automatisch zu einer Infektion – ob sich der Pilz ausbreitet, hängt stark von der Hautbarriere und der persönlichen Hygiene ab.

Diagnose

Die Diagnose von Fußpilz erfolgt meist durch eine Blickdiagnose: Ärztinnen und Ärzte erkennen die typischen Hautveränderungen in der Regel auf den ersten Blick. Um andere Hauterkrankungen auszuschließen oder den Erreger gezielt zu bestimmen, können zusätzliche Untersuchungen sinnvoll sein.

Schritte zur Diagnosesicherung:

  • Blickdiagnose: Rötung, Schuppung und weißlich aufgequollene Haut in den Zehenzwischenräumen sind verdächtig.
  • Hautabstrich oder Schuppenprobe: Unter dem Mikroskop lassen sich Pilzfäden nachweisen.
  • Pilzkultur im Labor: Dient zur genauen Bestimmung des Erregers – hilfreich bei hartnäckigen oder wiederkehrenden Infektionen.

Bei unklaren, ausgedehnten oder immer wiederkehrenden Beschwerden empfiehlt sich die Abklärung bei einer Hautärztin oder einemHautarzt, um eine gezielte Behandlung einzuleiten.

Behandlung von Fußpilz

Fußpilz lässt sich in den meisten Fällen gut behandeln – wichtig ist, früh zu beginnen und die Behandlung konsequent bis zum Ende durchzuführen. Andernfalls können Pilzsporen überleben und die Infektion erneut auslösen.

Medikamentöse Behandlung (Antimykotika):

  • In der Apotheke sind verschiedene Cremes, Gele oder Sprays ohne Rezept erhältlich – z. B. mit den Wirkstoffen Clotrimazol, Bifonazol oder Terbinafin.
  • Die Anwendung erfolgt in der Regel ein- bis zweimal täglich über zwei bis vier Wochen – auch nach Abklingen der Symptome noch einige Tage weiterbehandeln.
  • Bei schweren oder großflächigen Infektionen kann eine ärztlich verordnete Tablettentherapie notwendig sein.

Hausmittel – unterstützend, aber nicht ersetzend:

  • Fußbäder mit Apfelessig oder Teebaumöl können das Hautmilieu verändern und das Pilzwachstum hemmen.
  • Natron oder Kaisernatron im Fußbad wirkt leicht pilzhemmend und geruchsneutralisierend.
  • Schwarzer Tee (zwei Beutel in einem Liter heißem Wasser) enthält Gerbstoffe, die die Hautbarriere stärken und die Haut austrocknen – was Pilze nicht mögen.

Hausmittel eignen sich nur als ergänzende Maßnahme – eine antimykotische Behandlung sollten sie nicht ersetzen.

Hygienemaßnahmen und Vorbeugung:

  • Füße täglich waschen und gründlich abtrocknen – besonders zwischen den Zehen.
  • Atmungsaktive Schuhe und Baumwollsocken tragen, täglich wechseln und bei mindestens 60 °C waschen.
  • Schuhe regelmäßig mit pilzhemmenden Sprays oder UV-Schuhdesinfektion behandeln.
  • In öffentlichen Duschen, Saunen oder Schwimmbädern niemals barfuß laufen – Badeschlappen schützen.
  • Handtücher, Waschlappen und Nagelpflegegeräte nicht mit anderen teilen.
  • Hautpflegeprodukte ohne Duftstoffe verwenden – gereizte Haut begünstigt Infektionen.

Was die Apotheke rät

  • Cremes, Gele oder Sprays mit Clotrimazol, Bifonazol oder Terbinafin eignen sich gut zur Selbstbehandlung – lassen Sie sich zur richtigen Anwendung beraten.
  • Für schwer erreichbare Stellen (z. B. zwischen den Zehen) können Antipilz-Sprays oder Puder besonders praktisch sein.
  • Desinfektionssprays für Schuhe helfen, eine Wiederansteckung zu vermeiden.
  • Bei empfindlicher Haut eignen sich pH-neutrale Reinigungsprodukte und rückfettende Pflegecremes.
  • Socken, Handtücher und Waschlappen regelmäßig bei mindestens 60 °C waschen – bei Unsicherheit helfen Hygienespüler.
  • Achten Sie auf eine vollständige Behandlungsdauer – auch wenn die Beschwerden schon verschwunden sind.

Fußpilz kurz zusammengefasst

  • Fußpilz ist eine ansteckende Pilzinfektion, die meist zwischen den Zehen beginnt.
  • Typische Symptome sind Juckreiz, Rötung und schuppende, aufgeweichte Haut.
  • Antipilzmittel aus der Apotheke wirken zuverlässig – konsequente Anwendung ist entscheidend.
  • Hausmittel wie Apfelessig oder Teebaumöl können unterstützend eingesetzt werden.
  • Gründliche Fußhygiene und das Tragen von Badeschlappen beugen einer Ansteckung vor.

Zuletzt aktualisiert: 02.06.2025

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