Eine mediterrane Ernährung mit viel Gemüse, Fisch und Geflügel gilt schon länger als gesund. Nun hat ein Forschungsteam untersucht, welchen Einfluss zusätzlich der Verzehr von grünem Tee sowie Mankai – besonderen Wasserlinsen, auch Entengrütze genannt – auf die Gehirnhalterung haben könnte.
Gesunde Ernährung, mediterrane Ernährung und mediterrane Ernährung mit grünem Tee und Mankai im Vergleich
18 Monate lang aßen mehr als 290 Teilnehmende der Studie entweder eine normale gesunde Ernährung, eine mediterrane Ernährung mit viel Gemüse, Geflügel und Fisch oder eine „grüne“ mediterrane Ernährung, die zusätzlich grünen Tee und Mankai enthielt. Das Forschungsteam nahm Blutanalysen vor und machte MRTs, um die Gehirnalterung berechnen zu können.
Dabei stellte das Forschungsteam fest: Zwei Entzündungsstoffe namens Galectin-9 und Decorin waren mit einer beschleunigten Gehirnalterung verbunden. Diese waren je nach Ernährung unterschiedlich stark im Blut vertreten. „Die Untersuchung der im Blut zirkulierenden Proteine ermöglicht uns zu beobachten, wie die Alterungsprozesse des Gehirns durch Veränderungen von Lebensstil und Ernährung beeinflusst werden“, erklärte Dr. Anat Meir von der Harvard Chan School in einer Mitteilung zur Studie.
Nur bei der grünen mediterranen Ernährung sank Galectin-9
Die Teilnehmenden mit der „grünen“ mediterranen Ernährung hatten weniger Galectin-9 im Blut als die anderen Ernährungs-Gruppen. Der zweite Entzündungsstoff Decorin hatte bei den Personen mit Mankai und grünem Tee im Vergleich zu den anderen Gruppen weniger stark zugenommen. Beides zusammen könnte dazu beigetragen haben, dass das Gehirn der Menschen, die zusätzlich Wasserlinsen und grünen Tee verzehrt hatten, weniger schnell alterte.
Galectin-9 und Decorin könnten sich dafür eignen, die Gehirnalterung zu verfolgen
Die Forschenden halten es für möglich, dass die Menge an Galectin-9 und Decorin im Blut zukünftig als Biomarker für die Gehirnalterung dienen könnte. „Dieser Ansatz eröffnet uns einen dynamischen Einblick in die Gesundheit des Gehirns und hilft, biologische Veränderungen lange vor dem Auftreten von Symptomen zu erkennen“, so Meir.
Quelle: DOI 10.1016/j.clnu.2025.08.021