Schnelltests: Was sie leisten können
Sogenannte Antigen-Schnelltests – auch POC-Tests (Point of Care) genannt – sind inzwischen für mehrere Erreger erhältlich. Sie zeigen innerhalb weniger Minuten an, ob bestimmte Viren oder Bakterien im Körper aktiv sind. Besonders in der Erkältungssaison können sie helfen, Infekte besser einzuordnen.
Mit Blick auf Coronaviren erklärt Professor Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz von der Universität Frankfurt: „Die Tests funktionieren auch bei neuen Varianten, die Mutationen beeinflussen die Testsensitivität nicht.“
Das liegt daran, dass die Tests nicht das Spike-Protein des Coronavirus erkennen, das sich häufig verändert, sondern das sogenannte N-Protein – ein stabilerer Bestandteil des Virus. Daher schlagen auch ältere Tests bei neuen Varianten an.
Covid-19-Tests: Geduld zahlt sich aus
Da die Viruslast bei vielen Menschen erst einige Tage nach Symptombeginn ihren Höhepunkt erreicht, kann ein zu früher Test ein falsches Negativergebnis liefern. Die US-Arzneimittelbehörde FDA empfiehlt deshalb, bei anhaltenden Symptomen nach 48 Stunden erneut zu testen.
Vierfachtests: Ein Abstrich – vier Antworten
Neben reinen Corona-Tests gibt es Kombi-Tests, die gleich vier Erreger erkennen: SARS-CoV-2, Influenza A und B sowie RSV. Solche Selbsttests sind in Apotheken erhältlich und für Kinder ab zwei Jahren zugelassen.
Allerdings gilt: Diese Selbsttests auf Influenza- und RSV-Viren dürfen zwar an Apothekenkunden verkauft werden, eine Durchführung in der Apotheke selbst ist jedoch derzeit nicht erlaubt. Der Grund: Als meldepflichtige Erkrankungen obliegt die Diagnose von Influenza und RSV dem Arzt. Wer ein positives Ergebnis erhält, sollte den Befund unbedingt ärztlich abklären lassen.
Streptokokken-Test für zu Hause
Auch bei Halsschmerzen kann ein Schnelltest helfen: Einige Hersteller bieten Strep-A-Tests an, die Bakterien nachweisen, die eitrige Mandelentzündungen auslösen können. Die Probe wird dabei mit einem Tupfer aus dem hinteren Rachenraum entnommen – ohne Zunge oder Wangen zu berühren.
Die Genauigkeit solcher Tests liegt bei rund 96 bis 98 Prozent. Ein negatives Ergebnis schließt eine Infektion meist aus, bei anhaltenden Beschwerden ist jedoch ein Arztbesuch ratsam.