Virale Atemwegsinfektionen wie Influenza und COVID-19 erhöhen bekanntermaßen besonders bei Menschen höheren Alters das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ein Forschungsteam hat diesen Effekt nun auch für andere Viren wie respiratorische Synzytial-Virus (RSV), Zytomegalievirus (CMV) und Coxsackie-B-Viren untersucht. Seine Analyse von 48 Studien, die seit 1978 veröffentlicht worden sind, ergab:
Influenza (Virusgrippe)
Wer eine Virusgrippe durchgemacht hatte, hatte in den vier Wochen darauf ein um etwa das Fünffache erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt bzw. einen Schlaganfall.
COVID-19
Bei COVID-19 war ebenfalls ein höheres Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle im Monat nach der Infektion zu beobachten. Allerdings war die Datengewinnung zu uneinheitlich, um daraus tragfähige Berechnungen und Zahlen abzuleiten.
RSV und Coxsackie-B-Viren
RSV und Coxsackie-B-Viren sind wahrscheinlich in der Lage, akute Herzinfarkte auszulösen. Um die Risiken genauer einschätzen zu können, sind größere Studien notwendig mit Daten von besserer Qualität.
CMV
Infektionen mit CMV waren mit einem vermehrten Auftreten von Schlaganfällen verbunden.
Erhöhte Wachsamkeit nach einer Virusinfektion ist hilfreich
Die Forschenden weisen darauf hin, dass einige der untersuchten Atemwegsinfektionen mit einem erhöhten Risiko für akute Herz-Kreislauf-Ereignisse durch Impfungen vermeidbar sind. Gleichzeitig raten sie zu einer erhöhten Wachsamkeit in den Wochen nach solchen Viruserkrankungen. Auch erklären sie, dass die Datengrundlage zu Influenza wesentlich umfassender gewesen sei als zu den anderen Viren.
Quelle: DOI 10.1093/cvr/cvaf092