Grippeimpfungen in der Apotheke kommen gut an

ZOU | 06.05.2022

Gute Erreichbarkeit, Impfen ohne Wartezeiten und Vertrauen in die Kompetenz sind Gründe, weshalb sich Menschen beim Modellprojekt „Impfende Apotheken“ an Rhein und Ruhr gern in Apotheken gegen Grippe impfen ließen.
In Apotheken wird bisher im Rahmen von Modellprojekten gegen Grippe geimpft. image.originalResource.properties.copyright

Das Angebot, sich unkompliziert in Apotheken gegen Grippe impfen zu lassen, wurde im Modellprojekt äußerst gut aufgenommen: Die Hälfte der etwa 1.400 Geimpften hätte sich sonst nicht gegen Grippe impfen lassen. Die Befragten fühlten sich ausnahmslos in der Apotheke gut beraten – nahezu alle würde sich dort wieder gegen Grippe und auch gegen andere Erkrankungen impfen lassen.

„Die Daten aus der Evaluation der zweiten Grippeimpfsaison in den Apotheken im Rheinland bestätigen, dass die Apothekenimpfung sicher, effektiv und gesundheitsökonomisch sinnvoll ist. Besonders erfreulich ist, dass noch mehr Menschen über den niederschwelligen Zugang in der Apotheke erreicht werden konnten, die sich sonst nicht hätten impfen lassen“, erklärte Gesundheitsökonom Prof. Dr. Uwe May.

Auch wenn das Ziel einer Grippe-Impfquote von 75 Prozent unter älteren Menschen nicht erreicht wurde, sehen Fachleute in der Grippeimpfung in Apotheken ein wichtiges ergänzendes Angebot und würden es begrüßen, wenn sich alle Menschen unabhängig von ihrer Krankenversicherung dort gegen Grippe impfen lassen könnten. Bisher überstieg die Nachfrage das Angebot deutlich, denn an dem Modellprojekt hatten nicht alle Krankenkassen teilgenommen. Auch unter Privatversicherten war das Interesse an der Impfung groß.

„Die aktuellen Regierungspläne, dass sich künftig alle Bürgerinnen und Bürger unabhängig von ihrer Krankenversicherung in Apotheken gegen Grippe impfen lassen können, erhalten durch die hohen Zufriedenheits- und Qualitätswerte der Impfungen in Apotheken jetzt noch einmal zusätzlichen Rückenwind“, erklärt Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein e.V. „Wenn diese Regierungspläne jetzt auch schnell umgesetzt werden, können schon im nächsten Herbst alle Bürgerinnen und Bürger – egal, wie und wo sie versichert sind – davon profitieren, sich in unseren Apotheken gegen Grippe impfen zu lassen“, so Preis weiter.

In anderen Ländern impfen Apotheken deutlich mehr: In Frankreich kann man sich nahezu alle Schutzimpfungen verabreichen lassen. In Deutschland ist dies nur gegen Corona möglich. Apothekerverbände könnten sich vorstellen, weitere unproblematische Impfungen durchzuführen, neben Grippe beispielsweise auch die FSME-Impfungen.