Hashimoto-Thyreoiditis

Chronische Schilddrüsenentzündung ausgelöst durch Abwehrstoffe gegen körpereigenes Gewebe.

Was ist das? - Definition
Chronische Schilddrüsenentzündung ausgelöst durch Abwehrstoffe gegen körpereigenes Gewebe.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen

  • Chronische lymphozytäre Thyreoiditis
  • Autoimmunthyreoiditis

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Die Schilddrüse ist ein ca. 60g schweres Organ, welches im Halsbereich unterhalb des Kehlkopfes liegt. Die von der Schilddrüse gebildeten Hormone haben je nach Lebensalter unterschiedliche Wirkungen: während des Wachstums sind sie für die Knochen- und Hirnreifung wichtig. Im Erwachsenenalter regeln sie unseren Grundumsatz. Das heißt, sie sorgen dafür, dass in unserem Körper die für die jeweilige Situation nötige Energie bereitgestellt wird.
Bei der Hashimoto-Thyreoiditis handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung. Aus noch ungeklärter Ursache bildet der Körper selbst Abwehrstoffe, welche gegen die eigene Schilddrüse gerichtet sind. Folge dieses körpereigenen Angriffs ist eine chronische Entzündung der Schilddrüse. Die Hormondrüse kann nicht mehr richtig arbeiten. Sie produziert zu wenig Schilddrüsenhormone, es kommt infolge dessen zu einer Schilddrüsenunterfunktion. Die Erkrankung ist häufig vererbt und tritt meist bei Frauen zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr auf.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die Hashimoto-Thyreoiditis ist die häufigste Ursache einer Schilddrüsenunterfunktion und führt zu entsprechenden Symptomen. Meist verursacht sie aber nur wenige Beschwerden und wird deshalb oft erst recht spät entdeckt.
Die Schilddrüse regelt unseren "inneren Motor", bei einer Unterfunktion der Schilddrüse läuft dieser sozusagen "auf Sparflamme". Dies macht sich durch eine Verlangsamung vieler Körperfunktionen bemerkbar:

  • Die Betroffenen fühlen sich müde, antriebslos und matt.
  • Die Haut ist blass und teigig, das Haar trocken und es besteht eine erhöhte Kälteempfindlichkeit.
  • Infolge des herabgesetzten Stoffwechsels besteht häufig Übergewicht, oft wird auch über Verstopfung geklagt.
  • Das Herz schlägt langsamer, deshalb ist die Pulszahl herabgesetzt.
  • aufgrund der Entzündung kann es zu einer Verkleinerung oder einer Vergrößerung der Schilddrüse kommen, letzteres führt gelegentlich zu einem Druck- oder Spannungsgefühl im Bereich des Kehlkopfes.


Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Zur Behandlung ist die lebenslange Einnahme von Schilddrüsenhormonen notwendig. Unter dieser Behandlung klingen die Beschwerden ab, eine Heilung ist aber nicht möglich.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Die Symptome der Schilddrüsenunterfunktion ähneln oft denen einer Depression.

Was kann dahinter stecken - Mögliche Krankheitsbilder
Früher nicht selten war die angeborene Schilddrüsenunterfunktion aufgrund einer unvollständigen oder fehlenden Schilddrüsenanlage und infolge Jodmangel während der Schwangerschaft. Da heute bei allen Neugeborenen schon wenige Tage nach der Geburt die Schilddrüsenfunktion untersucht wird, ist dieser so genannte Kretinismus heute zur absoluten Seltenheit geworden.
Doch auch nach einer operativen Schilddrüsenentfernung oder nach einer Strahlenbehandlung der Schilddrüse, z.B. als Therapie einer Schilddrüsenüberfunktion, kann es zur Schilddrüsenunterfunktion kommen.

Verhaltenstipps

  • bei neu aufgetretenen Verhaltensänderungen, wie Antriebslosigkeit, Vernachlässigung der Hobbies etc, oder unklarer Gewichtszunahme sollte immer eine Hashimoto-Thyreoiditis als mögliche Ursache ausgeschlossen werden.

Bearbeitungsstand: 30.07.2012

Quellenangaben:
Herold, Innere Medizin, Herold, (2011) - S. Andreae et al., Gesundheits- und Krankheitslehre für die Altenpflege, Thieme, (2011), 3. Aufl.

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

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