Hauterkrankungen stören vielfach den Schlaf

ZOU | 16.10.2023

42 Prozent der Menschen mit Hauterkrankungen leiden unter Schlafstörungen. Dies ergab eine große Studie, die auf der Jahrestagung der Europäischen Akademie für Dermatologie und Venerologie (EADV) in Hamburg vorgestellt wurde.
Schlafstörungen können viele Ursachen haben, Hauterkrankungen gehören dazu. image.originalResource.properties.copyright

Für das Projekt wurden Daten von über 50.000 Erwachsenen mit Hauterkrankungen in 20 Ländern untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass mit 42 Prozent fast die Hälfte von ihnen Schlafstörungen in einem Ausmaß hat, das die Lebensqualität beeinträchtigt. 81 Prozent der Betroffenen waren beim Aufwachen müde und 83 Prozent fühlten sich tagsüber schläfrig, im Vergleich zu 64 bzw. 71 Prozent der Menschen ohne Hautkrankheiten. 49 Prozent derjenigen mit Hauterkrankungen berichteten von einer geringeren Produktivität bei der Arbeit, im Vergleich zu 19 Prozent der Teilnehmenden ohne Hauterkrankung. Beschwerden, die den Schlaf beeinträchtigten, waren zum Beispiel Juckreiz (60 Prozent) und Brennen oder Kribbeln (17 Prozent).

Projektmanager Dr. Charles Taieb sagte: „Unsere Studie ist die erste, die die tiefgreifenden Auswirkungen von Schlafstörungen auf die körperliche Funktionsfähigkeit von Patienten mit Hauterkrankungen aufdeckt, und diese Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit einer Früherkennung und wirksamen Behandlung von Schlafstörungen.“

Das Projekt beleuchtete auch die Auswirkungen von Hidradenitis suppurativa auf den Alltag von Betroffenen. Das ist eine entzündliche Hauterkrankung unbekannter Ursache, bei der es zu schmerzhaften Pickeln und Abszessen in den Leisten, Achseln oder im Genitalbereich kommt. 77 Prozent der Betroffenen fühlten sich durch die Erkrankung stigmatisiert, 58 Prozent erlebten Ausgrenzung oder Ablehnung durch andere. Das wirkt sich tiefgreifend auf das Leben der Patientinnen und Patienten aus. Taieb sagte: „Durch eine Sensibilisierung der Gesellschaft können wir die Therapietreue verbessern und die Belastung dieser Patienten verringern.“