Wer wegen einer Herzerkrankung oder eines Schlaganfalls behandelt wurde, sollte dies seiner Zahnarztpraxis mitteilen. Für die Praxis sind solche Ereignisse entscheidend, denn sie beeinflussen die Auswahl der Behandlungsmethoden. „Wenn Sie sich fragen, welche Herzerkrankungen Sie ansprechen sollten, lautet die einfache Antwort: alle“, erklärt Zahnarzt Dr. Daniel Croley aus San Francisco, USA. Ein Beispiel: Viele zahnärztliche Betäubungsmittel enthalten Adrenalin und stimulieren dadurch das Herz. Das kann bei Personen mit Herzrhythmusstörungen problematisch sein. In diesem Fall muss man auf ein anderes Mittel umgestiegen.
Geben Sie alle Medikamente an
Medikamente können direkte und indirekte Auswirkungen auf die Zahnbehandlung haben. Manche Blutverdünner erhöhen die Wahrscheinlichkeit für Blutungen. Das kann bereits bei einer professionellen Zahnreinigung relevant sein. Einige Medikamente haben Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit.
Croley rät, eine Liste der Medikamente mit den dazugehörigen Dosierungen mitzubringen. „Sie können auch einfach die Medikamente fotografieren. Eines sollte Sie aber auf keinen Fall tun: Setzen Sie die Medikamente auf keinen Fall eigenmächtig ab. Sprechen Sie mit Ihrem Zahnarzt, der mit dem verschreibenden Arzt zusammenarbeiten kann.“
Manche Herzerkrankungen benötigen eine besondere Behandlung
Die meisten Menschen benötigen auch bei aufwendigen Behandlungen und größeren zahnmedizinischen Eingriffen keine Antibiotika. Bei Menschen mit Herzklappenersatz oder bei einer Entzündung der Herzinnenhaut können sie dagegen sinnvoll sein, um weiteren Entzündungsprozessen vorzubeugen.
Zahnbehandlung und -pflege nach einem Schlaganfall
Ein Schlaganfall kann Behinderungen verursachen. Trotzdem sollte man nicht auf den Zahnarztbesuch verzichten und versuchen, eine barrierefreie Praxis zu finden. Das Personal in den Praxen ist darin geschult, Menschen mit Erkrankungen wie Gesichts- oder Körperlähmungen zu helfen. Dort kann man Ihnen auch Tipps für die häusliche Zahnpflege geben, die möglicherweise schwerer fällt als vorher. Z. B. lässt sich eine Ultraschallzahnbürste mit dickem Griff möglicherweise leichter führen als eine dünne Bürste. Mundduschen könnten Zahnseide ersetzen.
Quelle: American Heart Association