Herzschwäche: Vorsicht mit Eigenbehandlung und Vitaminen

ZOU | 21.12.2022

Manche Menschen mit Herzschwäche wenden zusätzlich oder anstelle von herkömmlichen Medikamenten bestimmte Nahrungsergänzungsmittel und andere Therapien an. Ihre Ärzte lassen sie darüber meist im Unklaren. Das kann aber zu Problemen führen, zum Beispiel, wenn Patienten auf eigene Faust Vitamin D oder bestimmte pflanzliche Präparate verwenden.
Die Einnahme von bestimmten Nahrungsergänzungsmitteln oder pflanzlichen Mitteln kann eine Herzschwäche verschlechtern. image.originalResource.properties.copyright

Fachleute der Western University of Health Sciences in Pomona haben sich verschiedene alternative und komplementäre Behandlungen angeschaut, die Personen mit Herzinsuffizienz häufig anwenden. Einige könnten durchaus von Nutzen sein, zum Beispiel die Einnahme von mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren. Sie können nach Rücksprache mit dem Arzt verwendet werden und sich positiv auf die Herzfunktion auswirken. Zu hoch sollten die Nahrungsergänzungsmittel aber nicht dosiert sein, da es sonst zu Herzrhythmusstörungen kommen kann. Auch Yoga und Tai Chi können die medikamentöse Behandlung gut ergänzen.

Möglicherweise schädlich wirkt sich dagegen die Einnahme von Vitamin D aus: Die Einnahme hat in wissenschaftlichen Studien zu keiner Verbesserung geführt, kann aber Wechselwirkungen mit Digoxin, Kalziumkanalblockern und entwässernden Medikamenten haben, die bei Herzinsuffizienz häufig verschrieben werden. Von pflanzlichen Arzneimitteln mit Maiglöckchen raten die Fachleute ab. Sie haben eine ähnliche Wirkung wie das Herzmedikament Digoxin, aber deutlich schwächer. Werden beide Arzneimittel zusammen eingenommen, kann es zu Herzrhythmusstörungen und einem erniedrigten Kaliumspiegel kommen. Auch Präparate mit Traubensilberkerze sind nicht empfehlenswert: Sie können Nebenwirkungen wie Bluthochdruck, Herzrasen und Brustschmerzen verursachen sowie die Wirkung von Medikamenten gegen Bluthochdruck und Diabetes verringern.

Aufgrund fehlender oder widersprüchlicher Daten haben die Fachleute keine Empfehlung für oder gegen die Verwendung von Thiamin, Vitamin E, Coenzym Q10 und Weißdorn ausgesprochen.

Quelle: DOI 10.1161/CIR.0000000000001110