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17.04.2025 14:57 Uhr
Zu viel LDL-Cholesterin im Blut kann Plaque verursachen, die die Blutgefäße verstopfen und die Gefahr eines Herzinfarkts und Schlaganfalls erhöhen. Viele Patienten mit einem erhöhten Risiko, zum Beispiel bei Diabetes, Erbkrankheiten oder Patienten, die zuvor einen Herzinfarkt oder Schlaganfall hatten, erhalten deshalb cholesterinsenkende Medikamente. Wenn gesunde Ernährung und gängige Medikamente wie Statine allein nicht den gewünschten Erfolg bringen oder nicht vertragen werden, kann Bempedoinsäure zum Einsatz kommen: Der Wirkstoff ist seit 2020 zugelassen und kann entweder allein oder in Kombination mit anderen Wirkstoffen eingesetzt werden – je nachdem, ob bereits eine Therapie mit Statinen erfolgt oder nicht.
Für wen sind die neuen Medikamente geeignet?
Beide Arzneimittel sind zur Behandlung der sogenannten primären Hypercholesterinämie und anderer Dyslipidämien zugelassen – also bei zu hohen Cholesterin- oder Blutfettwerten ohne erkennbare Ursache. Besonders profitieren Patienten, die auf Statine nicht ausreichend ansprechen oder sie nicht vertragen.
Wie wirken die Tabletten?
Bempedoinsäure hemmt ein Enzym, das an der Cholesterinbildung in der Leber beteiligt ist – die ATP-Citrat-Lyase (ACL). Dadurch wird weniger LDL-Cholesterin gebildet. Der Vorteil: Die Wirkung bleibt auf die Leber beschränkt, was laut Hersteller das Risiko Muskelschmerzen – eine häufige Nebenwirkung bei Statinen – deutlich reduziert.
Einfache Anwendung und nachgewiesene Wirksamkeit
Beide Medikamente sind einmal täglich als Tablette einzunehmen. Klinische Studien mit über 4.000 Teilnehmern belegen die Wirksamkeit:
- Bis zu 18 Prozent LDL-Senkung in Kombination mit hoch dosierten Statinen.
- 21–28 Prozent Senkung ohne oder mit niedrig dosierten Statinen.
- In Kombination mit dem Wirkstoff Ezetimib und Statinen wurde sogar eine LDL-Senkung von 38 Prozent erreicht.
Zudem wurde eine Reduktion des Entzündungsmarkers hsCRP beobachtet – ein zusätzlicher Pluspunkt in der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.