Dr. Karen Zoufal
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16.03.2021
Ein positiver HPV-Test bedeutet, dass am Gebärmutterhals eine Infektion vorliegt, die das Risiko für Gewebeveränderungen erhöht. Deshalb wird – anders als bei einem negativen Test, bei dem erst nach drei Jahren die nächste Kontrolle erfolgt – schon nach einem Jahr erneut getestet. Bei den meisten Frauen ist der zweite Test negativ, weil das Immunsystem die Infektion erfolgreich beseitigt hat. Fällt der Test jedoch wieder positiv aus, so wird innerhalb von drei Monaten eine Gebärmutterhalsspiegelung durchgeführt, auch Kolposkopie genannt: Mit einer speziellen Lupe wird geschaut, ob es Gewebeveränderungen gibt.
Ein positives Ergebnis heißt nicht, dass es Krebs ist
„Die gute Nachricht ist, dass ein positives Testergebnis nicht mit einer Krebsvorstufe oder gar Krebs gleichzusetzen ist. Eine HPV-Infektion verläuft häufig symptomlos und wird vom Immunsystem nach einiger Zeit überwunden. Nur bei einem kleinen Anteil der länger andauernden Infektionen kommt es tatsächlich zu Gewebeveränderungen, die Krebsvorstufen für Gebärmutterhalskrebs sein können. Der HPV-Test hilft vor allem bei der Risikoabschätzung“, erklärt Dr. Susanne Weg-Remers, Leiterin des Krebsinformationsdienstes am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ).
Eine HPV-Infektion allein ist nicht behandlungsbedürftig. Erst wenn es zu Gewebeveränderungen kommt, muss gehandelt werden: Sind die Veränderungen gering ausgeprägt, so wird in bestimmten Abständen kontrolliert, ob sie sich zurückbilden. Sind sie stärker ausgeprägt, so werden sie vorsichtshalber entfernt, da es sich um Krebsvorstufen handeln könnte.