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Jeder Zehnte geht trotz Corona-Infektion zur Arbeit

Natascha Koch  |  20.10.2022

Jeder zehnte Beschäftigte geht selbst mit einem positiven Corona-Test und mildem Verlauf weiterhin zur Arbeit. Noch häufiger gehen Arbeitnehmer mit anderen ansteckenden Infekten ins Büro oder in den Betrieb. Nur 28 Prozent der Deutschen bleiben bei Krankheit konsequent zuhause und arbeiten nicht. Das geht aus der Studie „Arbeiten 2022“ der Krankenkasse pronova BKK hervor.

Frau, hustet in ihren Ellenbogen und sitzt im Büro.
Jeder zehnte Beschäftigte geht trotz positivem Corona-Test zur Arbeit.
© fizkes/iStockphoto

Die repräsentative Studie zeigt, dass viele Deutsche auch krank zur Arbeit gehen. Am häufigsten tun dies Mitarbeiter mit Rückenschmerzen (49 Prozent). 38 Prozent der Berufstätigen gehen bei Allergien weiterhin vor Ort ihrem Beruf nach, und rund ein Drittel der Berufstätigen erscheint bei psychosomatischen oder psychischen Beschwerden und leichten Erkrankungen im Unternehmen. Bei einem negativen Corona-Test, aber einem anderen ansteckenden Infekt arbeiten 20 Prozent in Präsenz.

Aus der Studie geht auch hervor, dass jeder Zehnte das Erscheinen in der Firma davon abhängig macht, wie viel zu tun ist – und nicht von seinem Gesundheitszustand. Nur eine Minderheit kuriert sich zuhause vollständig aus. Bei einem positiven Corona-Test tut dies jeder Dritte, bei einem ansteckenden Infekt nur noch 28 Prozent und bei leichten Erkrankungen zwölf Prozent.

Trotz Krankheit eher im Büro als im Home-Office

Überraschend ist auch, dass weniger Befragte im Krankheitsfall von zu Hause aus arbeiten als vor Ort im Unternehmen: So gehen 34 Prozent mit leichten Erkrankungen in den Betrieb und nur 18 Prozent arbeiten im Home-Office. Selbst bei einer Corona-Erkrankung mit mildem Verlauf nutzen zwar mit 17 Prozent etwa doppelt so viele Beschäftigte den Heimarbeitsplatz wie den Arbeitsplatz vor Ort – neun Prozent erscheinen aber weiterhin im Betrieb.

„Manche haben Sorge als faul zu gelten oder den Kolleginnen und Kollegen die Vertretung zuzumuten: An der Gewohnheit vieler Beschäftigter, am Arbeitsplatz präsent zu sein, scheinen die Erfahrungen mit dem Infektionsschutz während der Corona-Pandemie nichts geändert zu haben“, sagt Dr. Gerd Herold, Beratungsarzt bei der pronova BKK. „Doch wer sich nicht in Ruhe auskuriert, riskiert, dass Viruserkrankungen auch Herz oder andere Organe angreifen oder sich durch Medikamente unterdrückte Symptome verschlimmern. Noch dazu können Mitarbeitende angesteckt werden – nicht nur bei einer Präsenz trotz positivem Corona-Test eine unzumutbare Gefahr.“

Die Studie „Arbeiten 2022“ wurde im September 2022 im Auftrag der pronova BKK durchgeführt. Bundesweit wurden 1.206 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ab 18 Jahre online befragt.

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