Eine Grippeimpfung schützt vor einer Influenza und bewahrt Kinder zugleich vor schweren Zweitinfektionen mit Viren oder Bakterien. Darauf macht der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V. aufmerksam.
Solche bakteriellen oder viralen "Keimkombinationen" haben leichtes Spiel, wenn das kindliche Immunsystem durch Grippe-Viren geschwächt ist. Insbesondere Staphylokokken oder Pneumokokken verbreiten sich dann leichter im Körper.
Pneumokokken sind Bakterien, die zusammen mit Grippe-Viren im menschlichen Organismus eine Lungenentzündung, Hirnhautentzündung, Blutvergiftung (auch Sepsis genannt) oder Mittelohrentzündung auslösen können. Staphylokokken können neben Lungenentzündung und Sepsis auch zu einer Entzündung des Herzens führen, erläutert der Kinder‐ und Jugendarzt Dr. Martin Terhardt. Viele Menschen sind Träger von Pneumokokken oder Staphylokokken, ohne zu erkranken. Ein geschwächtes Abwehrsystem kann dann aber zu einer Verbreitung der Keime im Körper führen.
Eine Studie aus Finnland hat grippebedingte Klinikeinweisungen bei Kindern bis 16 Jahren untersucht. Bei älteren Kindern waren meist Atemwegserkrankungen die Ursache für eine stationäre Behandlung. Bei Säuglingen unter einem halben Jahr waren septische Erkrankungen bei mehr als der Hälfte der kleinen Patienten in dieser Altersgruppe die häufigste Ursache für eine Krankenhauseinweisung.
"Gerade der hohe Anteil an lebensbedrohlichen Sepsis-Erkrankungen bei Säuglingen zeigt, wie wichtig eine Grippeimpfung für Familienangehörige und Betreuungspersonen in der Umgebung eines Babys ist", so Terhardt. Säuglinge dürfen erst ab dem sechsten Monat geimpft werden und können deshalb am besten durch ein immunisiertes Umfeld vor einer Ansteckung bewahrt werden.
Die Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut empfiehlt, chronisch kranke Kinder und Jugendliche – beispielsweise mit Erkrankungen der Atemwege, des Herz-Kreislauf-Systems, des zentralen Nervensystems, des Stoffwechsels oder des Immunsystems – jährlich im Herbst gegen Grippe impfen zu lassen.
BVKJ
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