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Ausgrenzung ist für Menschen mit Schuppenflechte eine enorme Belastung, die seelische Spuren hinterlässt. Der Welt-Psoriasistag am 29. Oktober macht darauf aufmerksam. Er greift damit einen Appell der Weltgesundheitsorganisation auf, den auch die bundesweite Kampagne „Bitte berühren“ des Berufsverbands der Deutschen Dermatologen auf die Tagesordnung gesetzt hat. Im Rahmen dieser Kampagne findet von Dienstag, 25.10., bis Donnerstag, 27.10.2016, zwischen 14 und 18 Uhr eine Telefonsprechstunde mit Hautärzten und Psoriasis-Experten für Betroffene und deren Angehörige an.
„Das Gefühl, nur auf meine Krankheit reduziert zu werden, bei anderen Ekel hervorzurufen und ausgegrenzt zu werden, das ist einfach unglaublich verletzend. Vor allem, wenn man sich selbst in seiner Haut nicht wohl fühlt. Darunter habe ich lange Zeit sehr gelitten“, erzählt die 18-jährige Sarah S. Die junge Auszubildende leidet wie rund zwei Millionen andere Deutsche an Schuppenflechte (Psoriasis). Weltweit sind sogar 125 Millionen Menschen davon betroffen. Schuppende und zum Teil stark schmerzende, juckende und gerötete Hautstellen am ganzen Körper, vor allem an Gliedmaßen, im Intimbereich oder am Kopf belasten die Patienten. Besonders Betroffene mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis sind in ihrem Alltag häufig stark eingeschränkt.
Wie stark die Krankheit Betroffene auch psychisch belastet, weiß Prof. Dr. med. Matthias Augustin vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf: „Eine chronische Erkrankung wie Psoriasis kann den Lebensalltag und die Lebensqualität eines Patienten enorm einschränken. Dabei spielt auch das soziale Umfeld eine große Rolle: Wie gehen die Familie, der Partner oder Freunde mit der Erkrankung um? Es ist essentiell wichtig, dass die Patienten nicht ausgegrenzt werden, offen mit ihrer Schuppenflechte umgehen und darüber sprechen können. Betroffene sollten auch mit ihrem Hautarzt über ihre Probleme sprechen. In schweren Fällen kann zusätzlich ein Psychologe oder eine Selbsthilfegruppe Auswege aufzeigen.“
Dass man heute als Psoriasis-Patient selbst in schweren Fällen dank moderner, nebenwirkungsarmer Therapien innerhalb weniger Wochen eine sichtbare Besserung der Symptome erwarten kann, sei ein enormer Fortschritt, betont Ottfrid Hillmann vom Deutschen Psoriasis Bund e.V. (DPB). Moderne, innerlich wirkende Therapien greifen in fehlerhafte Abwehr-Reaktionen des Körpers ein und sind dadurch besonders wirksam: Sie hemmen gezielt Botenstoffe oder Enzyme, die Entzündungen auslösen oder unterbrechen. „Betroffene sollten offen mit dem Hautarzt über eine Therapieumstellung sprechen, wenn nach 12 Wochen der Behandlung noch keine sichtbare Besserung eintritt“, empfiehlt Prof. Augustin. Wer auf der Suche nach einem geeigneten spezialisierten Hautarzt ist, findet auf der Webseite www.bitteberuehren.de. über eine Hautarztsuche Dermatologen in der Nähe. Darüber hinaus enthält die Webseite viele weitere hilfreiche Informationen und Materialien zum Thema Psoriasis.
NK
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