Die kranke Mutter oder den Ehemann zu Hause zu pflegen, bedeutet für Angehörige oftmals viel Stress. Ob dies auch die Gesundheit der Pflegenden nachhaltig beeinträchtigt, haben Forscher der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore untersucht.
Die Wissenschaftler fanden über einen Zeitraum von neun Jahren einen allgemeinen Anstieg der Entzündungsmarker - sowohl bei pflegenden Personen als auch bei Kontrollpersonen, die niemanden pflegten. Dies ist ein normaler Alterungsprozess, der sich in beiden Gruppen nicht voneinander unterschied. Von sechs untersuchten Biomarkern zeigte nur einer einen etwas größeren Anstieg bei den Pflegenden. Die Forscher werten dies als eine minimale systemische Entzündung durch chronischen Pflegestress. Die Studienergebnisse sind im Fachblatt „PNAS“ veröffentlicht.
„Die wichtigste Botschaft ist, dass Pflege in manchen Situationen zwar stressig ist, aber nicht mit klinisch bedeutsamen Erhöhungen von Entzündungen verbunden ist. Familienbetreuung scheint für die meisten Betreuer nur minimale Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit zu haben und kann ähnliche gesundheitliche Vorteile haben wie ein ehrenamtlicher Freiwilligendienst“, sagte Prof. Dr. David Roth.
Damit räumen die Forscher Bedenken potenzieller Pflegekräfte aus, die sich um ihre Gesundheit sorgen. Gleichzeitig könnten die Ergebnisse eine Erleichterung für Menschen sein, die Hilfe benötigen, und deswegen ein schlechtes Gewissen haben.
239 Personen, die Familienangehörige pflegten, wurden von Beginn der Pflege an neun Jahre lang beobachtet. In dieser Zeit wurden in Blut- und Urinproben Marker für Stress, Depression, unterdrückte Immunität, Krebs und Entzündungen untersucht und mit den Werten von Gleichaltrigen verglichen, die niemanden pflegten.
ZOU
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