Das Einsetzen eines Paukenröhrchens ins Trommelfell bei kleinen Kindern mit wiederkehrenden Mittelohrentzündungen bringt in den folgenden zwei Jahren keinen Vorteil: Man kann genauso gut mit Antibiotika bei akuten Ohrenentzündungen behandeln. Das ist das Ergebnis einer Studie von Forschern der Universität Pittsburgh, die im „New England Journal of Medicine“ erschienen ist.
250 Kinder im Alter von 6 bis 35 Monaten mit wiederkehrenden Ohrenentzündungen, die zu einer Flüssigkeitsansammlung im Mittelohr führen, erhielten nach dem Zufallsprinzip entweder Paukenröhrchen oder beim Auftreten erneuter Infektionen Antibiotika. Über zwei Jahre hinweg gab es kaum Unterschiede in den beiden Gruppen, was die Häufigkeit oder den Schweregrad der Ohrinfektionen betraf. Obwohl die Kinder ohne Paukenröhrchen mehr Antibiotika erhielten, wurden bei ihnen nicht vermehrt Bakterien mit Antibiotikaresistenzen nachgewiesen. Auch die Lebensqualität der Kinder war vergleichbar. Ein kurzfristiger Vorteil der Paukenröhrchen war, dass die Kinder nach dem Einsetzen der Röhrchen durchschnittlich etwa zwei Monate länger von Ohrenentzündungen verschont blieben.
Weiter zeigte sich in der Studie, dass die Rate der Mittelohrentzündungen in beiden Gruppen mit steigendem Alter abnahm: Die Infektionsrate war unabhängig von der Behandlung bei Kindern unter einem Jahr 2,6-mal höher als bei den zwei- bis dreijährigen Kindern.
„Die meisten Kinder entwachsen den Ohrenentzündungen, da die Eustachische Röhre, die das Mittelohr mit dem Rachen verbindet, besser funktioniert“, erläuterte Dr. Alejandro Hoberman. „Bei relativ wenigen Kindern, die weiterhin wiederkehrende Mittelohrentzündungen haben, beispielsweise drei in sechs Monaten oder vier in einem Jahr, kann das Einsetzen von Paukenröhrchen dennoch von Vorteil sein.“
Quelle: 10.1056/NEJMoa2027278
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