Nicht nur US-Präsident Donald Trump glaubt, dass jeder Mensch einen begrenzten Vorrat an Herzschlägen hat und dass Sport dieses Kontingent übermäßig verringert. Das ist aber ein Mythos, schreibt eine Forschungsgruppe aus Australien in dem Fachblatt „JACC: Advances“: Der niedrigere Ruhepuls von Sportlern macht die „Verschwendung“ mehr als wett.
Niedrigerer Ruhepuls von Sportlern spart Herzschläge
Unter dem Strich schlägt das Herz von fitten Menschen trotz der Sporteinheiten durch den niedrigeren Ruhepuls pro Tag deutlich weniger als bei Menschen mit sitzender Lebensweise: Laut der Studie schlägt das Herz von Sportlern durchschnittlich 68-mal und bei Nicht-Sportlern 76-mal pro Minute. Über 24 Stunden hinweg sind das etwa 97.920 Herzschläge bei Sportlern und 109.440 bei Nicht-Sportlern – also etwa 10 Prozent weniger.
„Das ist eine unglaubliche Einsparung von etwa 11.500 Schlägen pro Tag. Obwohl das Herz von Sportlern während des Trainings stärker beansprucht wird, wird dies durch die niedrigere Ruheherzfrequenz mehr als ausgeglichen“, erklärte Prof. Andre La Gerche vom Herzlabor des Victor Chang Cardiovascular Research Institute in Sydney in einer Mitteilung zur Veröffentlichung.
Training schützt das Herz
„Je fitter man ist, desto effizienter arbeitet der Körper“, erklärte La Gerche. „Wenn man eine Stunde am Tag intensiv trainiert, schlägt das Herz die restlichen 23 Stunden dafür langsamer.“ Der niedrigere Ruhepuls ist nicht nur ein Anzeichen für eine gute körperliche Verfassung, sondern auch ein starker Indikator für langfristige Gesundheit. „Sport ist eng mit einer besseren psychischen Gesundheit, einer höheren Lebenserwartung und einem geringeren Risiko für Herzerkrankungen verbunden“, so La Gerche.
Mäßiges Training bringt die größten Vorteile
La Gerche empfiehlt ein regelmäßiges, moderates Training: „Der größte gesundheitliche Nutzen entsteht beim Übergang von mangelnder zu moderater Fitness. Schon wenige Stunden gezieltes Training pro Woche können die Leistungsfähigkeit Ihres Herzens deutlich verbessern.“
Quelle: DOI 10.1016/j.jacadv.2025.102140