Nobelpreis für die Wegbereiter der mRNA-Impfstoffe

ZOU | 05.10.2023

In diesem Jahr geht der Nobelpreis für Medizin an eine Forscherin und einen Forscher, deren Entdeckungen dazu beigetragen haben, dass mRNA als Impfstoff gegen Covid-19 eingesetzt werden konnte.
In einer Zeremonie wurden in Stockholm die Namen der zwei Nobelpreisträger für Medizin 2023 bekanntgegeben. image.originalResource.properties.copyright

Das Nobelkomitee des schwedischen Karolinska Institutet hat bekannt gegeben, dass in diesem Jahr die gebürtige Ungarin Katalin Karikó und der US-Amerikaner Drew Weissmann den Nobelpreis für Medizin erhalten sollen. Die beiden Wissenschaftler haben die Grundlage für mRNA-Impfstoffe geschaffen, die in der Covid-19-Pandemie in Rekordzeit entwickelt wurden und ihr den Schrecken genommen haben. Katalin Karikó wirkte bei BioNTech sogar direkt an der Entwicklung mit.

Einen wichtigen Meilenstein erreichten die beiden Forscher, indem sie einen Baustein der mRNA austauschten, sodass diese in den Zellen nicht mehr abgebaut wurde. Erst dadurch wurde es möglich, dass die Zellen das gewünschte Protein in ausreichenden Mengen produzieren.

Derzeit arbeiten mehrere Unternehmen und Forschungsinstitute in Deutschland daran, mRNA-Impfstoffe gegen zahlreiche weitere Krankheiten zu entwickeln, u. a. Borreliose, Zika-Fieber, Grippe, Pfeiffersches Drüsenfieber und verschiedene Krebsarten. Ein Impfstoff gegen RSV-Infektionen befindet sich momentan im Zulassungsverfahren. Die Herstellungskapazitäten für solche Impfstoffe sind in Deutschland groß, sodass die Bevölkerung im Fall einer weiteren Pandemie schnell geschützt werden kann. Dafür wurden Pandemiebereitschaftsverträge abgeschlossen.