Die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) sieht die digitale Selbsthilfe iFightDepression als eins von elf vielversprechenden Interventionen für mentale Gesundheit. Das Programm basiert auf der kognitiven Verhaltenstherapie und richtet sich an Menschen mit leichten bis mittleren Symptomen einer Depression. Ziel ist es, mit den Symptomen umzugehen zu lernen und die Erkrankung besser zu verstehen.
OECD bewertet Interventionen zur mentalen Gesundheit
Die OECD betont: Etwa jeder fünfte Erwachsende in den OECD-Mitgliedsländern und in den EU27-Ländern habe leichte bis mittelschwere Symptome von Depression oder Angststörungen. Vor diesem Hintergrund hat die Organisation einen Bericht zur Förderung der mentalen Gesundheit verfasst: Darin wurden elf vielversprechende Interventionen, die international bereits Anwendung finden, identifiziert und anhand von fünf Kriterien bewertet:
- Wirksamkeit,
- Effizienz,
- Gerechtigkeit,
- Qualität der Evidenzbasis
- Reichweite
Auch in den Blick genommen wurde, ob sich das Programm zur Übertragung auf weitere kulturelle und sprachliche Kontexte eignet.
Das spricht für iFightDepression
Die Wirksamkeit von iFightDepression wurde bereits 2020 in einer Studie untersucht: Daran nahmen 348 Personen mit leichten bis mittleren Depressionssymptomen teil, von denen die Hälfte sechs Wochen lang die Online-Hilfe verwendete. Die Kontrollgruppe bekam Trainingseinheiten zur Progressiven Muskelentspannung. Das Forschungsteam erklärte: Die Gruppe mit Online-Hilfe hatte über den gesamten Studienzeitraum weniger Symptome einer Depression und eine bessere gesundheitsbezogene Lebensqualität als die Kontrollgruppe.
Wie kann man Zugang zu iFightDepression bekommen?
In Deutschland stellt die Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention das iFightDepression bereit, die auch auf die Anerkennung durch die OECD hingewiesen hat. Für Betroffene ist es kostenfrei, jedoch können nur geschulte Hausärztinnen und Hausärzte bzw. Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten einen Zugang ermöglichen. Diese begleiten die Betroffenen auch über die Anwendung hinweg.
Das Programm, das die Euopräische Allianz gegen Depression (EAAD) in Deutschland entwickelt hat, ist bereits in 16 Sprachen verfügbar, darunter auch Russisch und Ukrainisch.