Psychische Gesundheit in Deutschland: Stress steigt, Lebenszufriedenheit bleibt stabil

Rüdiger Freund  |  10.10.2025 11:25 Uhr

Immer mehr Menschen in Deutschland fühlen sich gestresst oder psychisch belastet. Neue Daten des Deutschen Zentrums für Psychische Gesundheit (DZPG) geben erstmals ein umfassendes Bild der aktuellen Lage und zeigen, welche Gruppen besonders betroffen sind.

Gruppe junger Menschen im Büro
Frauen weisen höhere Werte für Angst und Depression auf als Männer.
© .shock/iStockphoto

Weltweiter Aktionstag lenkt den Blick auf die Psyche

Am 10. Oktober ist Global Mental Health Day – ein Anlass, genauer hinzuschauen: Wie steht es um die psychische Gesundheit in Deutschland? Das Deutsche Zentrum für Psychische Gesundheit (DZPG) untersucht diese Frage mit zwei groß angelegten Kohortenstudien, in die Daten von mehr als 150.000 Personen einfließen.

Stabile Zufriedenheit – aber Stress nimmt zu

Die Ergebnisse zeichnen ein gemischtes Bild: Viele Menschen in Deutschland berichten von stabiler Lebenszufriedenheit und einem hohen seelischen Wohlbefinden. Gleichzeitig zeigt sich ein klarer Trend: Stress ist die am häufigsten genannte Belastung, gefolgt von depressiven Verstimmungen und Angstsymptomen. Zwischen September 2024 und Juli 2025 ist ein leichter Anstieg negativer Werte erkennbar.

Wer besonders betroffen ist

Die Studien machen sichtbar, welche Gruppen besonders belastet sind:

  • Frauen: Höhere Werte für Depression und Angst als Männer, geringere Lebenszufriedenheit.
  • Junge Menschen: Unter 20-Jährige berichten die höchsten Belastungen. Menschen über 80 geben das größte Wohlbefinden an.
  • Regionale Unterschiede: Berlin liegt bei der Lebenszufriedenheit vorn, das Saarland am unteren Ende.
  • Stress und Depression treten besonders häufig in Niedersachsen auf, Angstsymptome am stärksten in Berlin.
  • Ost-West-Vergleich: Bei gleichen Rahmenbedingungen berichten Ostdeutsche seltener depressive Symptome als Westdeutsche.

Von der Forschung in die Praxis

„Unsere Forschung soll so zügig und effizient wie möglich in die Praxis Eingang finden, damit die Bevölkerung von ihr profitiert“, betont Prof. Silvia Schneider, Sprecherin des DZPG. Dazu gehöre, gesellschaftliche Rahmenbedingungen zu stärken: mehr kostenlose Sport- und Freizeitangebote, mehr öffentliche Begegnungsräume sowie gezielte Aufklärung über psychische Gesundheit und Medienkompetenz – insbesondere in Schulen und am Arbeitsplatz.

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