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26.05.2025 09:51 Uhr
Forschende des University College London analysierten Daten von 3.668 Erwachsenen ab 50 Jahren. Dabei zeigte sich: Menschen, die später unter mäßigen bis starken chronischen Schmerzen litten, hatten bereits acht Jahre zuvor verstärkt depressive Symptome. Diese erreichten zum Schmerzbeginn einen Höhepunkt und blieben auch danach bestehen. In der Vergleichsgruppe ohne Schmerzen blieben depressive Symptome dagegen selten und stabil. Die Studienergebnisse sind in der Fachzeitschrift „eClinicalMedicine“ erschienen.
Ein ähnliches Muster wurde bei Einsamkeit beobachtet: Auch sie nahm bereits vor dem Auftreten von Schmerzen zu – und blieb langfristig bestehen.
Psyche beeinflusst die Schmerzwahrnehmung
„Es ist bekannt, dass Schmerzen und Depressionen miteinander verbunden sind und sich gegenseitig verstärken“, erklärt Dr. Mikaela Bloomberg. Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass eine frühzeitige Behandlung von Depressionen sowie soziale Unterstützung helfen könnten, Schmerzen zu lindern oder sogar zu verhindern.
Psychische Faktoren wie Stress, Einsamkeit oder Depressionen können auf verschiedene Weise zu körperlichen Beschwerden beitragen. Sie fördern Entzündungsprozesse im Körper, verändern Immunreaktionen und beeinflussen die Reizübertragung in den Nerven – alles Prozesse, die chronische Schmerzen verstärken können.
Die Studie macht deutlich: Seelisches Wohlbefinden ist ein wichtiger Baustein für körperliche Gesundheit. Wer depressive Verstimmungen oder soziale Isolation frühzeitig erkennt und behandelt, kann möglicherweise auch körperliche Beschwerden im späteren Leben vorbeugen.
Quelle: DOI: 10.1016/j.eclinm.2025.103209