Sport & FitnessPsyche

Bewegung hilft bei Depressionen in mehrfacher Hinsicht

Natascha Koch  |  04.08.2021

Sport und körperliche Aktivität mindert nicht nur depressive Symptome: Auch die Veränderungsbereitschaft im Gehirn steigt, was bei einer Therapie ein nützlicher Nebeneffekt ist. Wichtig dabei ist, dass der Sport keinen Wettbewerbs- oder Prüfungscharakter hat.

Drei Freunde, zusammen beim Nordic Walking.
Durch körperliche Aktivität gehen depressive Symptome zurück, wie eine neue Studie zeigt.
© Vadym Pastukh/iStockphoto

Menschen mit Depressionen ziehen sich oft zurück und sind körperlich inaktiv. Um die Wirkung von Bewegung zu untersuchen, gewannen Forscher um Karin Rosenkranz von der Ruhr-Universität Bochum 41 Betroffene, die in der Universitätsklinik für Psychiatrie behandelt wurden. Die Teilnehmenden wurden in zwei Gruppen aufgeteilt, von denen eine ein dreiwöchiges Bewegungsprogramm absolvierte. Das Programm war abwechslungsreich, enthielt spielerische Elemente, hatte aber keinen Wettbewerbs- oder Prüfungscharakter, sondern erforderte die Zusammenarbeit der Beteiligten. „So wurden gezielt auch Motivation und soziales Miteinander gefördert und Ängste vor Herausforderungen sowie negative Erfahrungen mit körperlicher Aktivität – Stichwort Schulsport – abgebaut“, erklärt Studienleiterin Karin Rosenkranz. Die andere Gruppe nahm an einem Kontrollprogramm ohne körperliche Aktivität teil.

Vor und nach dem Programm bestimmte das Studienteam jeweils die Schwere der depressiven Symptomatik wie Antriebs- und Interessenlosigkeit, Motivationsmangel und negative Gefühle. Darüber hinaus wurde die Veränderungsbereitschaft des Gehirns, die sogenannte Neuroplastizität, gemessen.

Depressive Symptome gehen durch Bewegung zurück

Die Ergebnisse zeigen, dass bei depressiven Patienten die Veränderungsbereitschaft des Gehirns im Vergleich zu Gesunden niedriger ist. Nach dem Sportprogramm stieg diese Veränderungsbereitschaft signifikant an und erreichte die Werte von Gesunden. Zeitgleich gingen depressiven Symptome zurück. „Je mehr die Veränderungsbereitschaft anstieg, desto deutlicher rückläufig waren die klinischen Symptome“, fasst Rosenkranz zusammen. Bei der Gruppe, die am Kontrollprogramm teilgenommen hatte, waren diese Veränderungen nicht so ausgeprägt. Aus anderen Studien wisse man bereits, dass körperliche Aktivität dem Gehirn guttut, da sie zum Beispiel die Neubildung von Verbindungen von Nervenzellen fördert. Dies könne auch hier eine Rolle spielen.

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