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Weniger Sport in der Pandemie führt zu Depressionen

Dr. Karen Zoufal  |  10.03.2021

Covid-19 hat den Lebensstil vieler Menschen stark verändert. Das führt unter anderem dazu, dass Depressionen zunehmen. Besonders eine geringere körperliche Aktivität ist stark mit der seelischen Gesundheit verbunden, wie eine aktuelle Studie zeigt. Den Ergebnissen zufolge reicht es aber nicht, einfach kurzfristig mehr Sport zu treiben, um die psychische Gesundheit wiederherzustellen.

Junge Frau sitzt auf einer Skateranlage.
Vor allem bei jungen Menschen haben Depressionen während des Corona-Lockdowns stark zugenommen.
© Finn Hafemann/iStockphoto

Die Studie mit knapp 700 College-Studenten zeigte, dass die Störung der körperlichen Aktivität während der Pandemie ein Hauptrisikofaktor für Depressionen ist. Die Anzahl der täglichen Schritte der Studienteilnehmer ging von durchschnittlich 10.000 vor der Pandemie auf 4.600 Schritte zurück. Die Depressionsrate stieg gleichzeitig von 32 auf 61 Prozent an. Zwischen Teilnehmern, deren körperliche Aktivität stark abgenommen hatte und jenen, die ihre Gewohnheiten beibehalten haben, unterschied sich die Depressionsrate um 15 bis 18 Prozent. „Unsere Ergebnisse zeigen deutlich, dass diejenigen, die während der gesamten Pandemie körperliche Bewegung aufrechterhielten, am widerstandsfähigsten waren und am wenigsten an Depressionen litten“, kommentiert Dr. Sally Sadoff von der Universität San Diego die Studienergebnisse, die in der Fachzeitschrift „PNAS“ erschienen sind.

90 Prozent mehr Depressionen als vor der Pandemie

Die Autoren der Studie weisen auf den alarmierenden Befund hin, dass Depressionen bei jungen Erwachsenen zwischen 18 und 24 Jahren während der Pandemie fast doppelt so häufig auftraten wie zuvor: Von März bis Juli 2020 stiegen die Depressionsraten um 90 Prozent.

Kurzfristig mehr körperliche Betätigung verbesserte das seelische Wohlbefinden jedoch nicht wesentlich: Die Hälfte der Studienteilnehmer sollte zwei Wochen lang mindestens 10.000 Schritte täglich gehen. Das erhöhte ihre körperliche Aktivität um fast 40 Minuten pro Tag, führte aber weder zu einer Verbesserung der psychischen Gesundheit noch dazu, dass sie dieses Verhalten über längere Zeit beibehielten. Die Studienautoren spekulieren, dass neben der körperlichen Aktivität andere Faktoren wie soziale Interaktionen beim Sport eine Rolle für die psychische Gesundheit spielen.

Quelle: 10.1073/pnas.2016632118   

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