Fünf Schlaftypen – und was sie über Ihre Gesundheit aussagen

Dr. Karen ZoufalRüdiger Freund  |  09.10.2025 11:19 Uhr

Gestörter Schlaf hängt oft mit psychischen Belastungen oder Lebensstilfaktoren zusammen. Eine aktuelle Studie identifiziert fünf verschiedene Schlafprofile, bei denen die Schlafqualität einer Person häufig bestimmten gesundheitlichen oder psychischen Faktoren zugeordnet werden kann.

Frau liegt nachts wach.
Schlafprobleme treten oft gemeinsam mit psychischen Belastungen auf.
© kieferpix/iStockphoto

Fünf Schlafprofile gesunder Erwachsener 

Bei Befragungen und Hirnscans von 770 gesunden jungen Erwachsenen kristallisierten sich laut der kanadischen Forschungsgruppe fünf verschiedene Schlafprofile heraus, bei denen folgende Eigenschaften miteinander verknüpft waren. Die Daten lassen jedoch keinen Schluss auf Ursache und Wirkung zu: 

  1. Menschen mit verschiedenen Schlafproblemen wie einer längeren Zeit bis zum Einschlafen und einer insgesamt geringen Schlafzufriedenheit. Die Menschen mit diesem Profil hatten häufiger Depressionen, Angstzustände, Stress, Furcht und Wut.
  2. Menschen mit prinzipiell gutem Schlaf, die aber zugleich psychische Probleme aufwiesen wie erhöhte ADHS-Werte, Wut, Stress, Angst, Traurigkeit oder wenig Gewissenhaftigkeit. Dieses Profil zeigt Menschen, die trotz psychischer Belastung relativ „ruhig“ schlafen – oder aber Schlafprobleme nicht subjektiv wahrnehmen.
  3. Menschen, die oft Schlafmittel verwendeten. Sie pflegten meist beständige Freundschaften und hatten emotionale Unterstützung. Sie hatten aber vermehrt Gedächtnisprobleme und eine geringere geistige Leistungsfähigkeit in bestimmten Bereichen wie der räumlichen Orientierung.
  4. Wenig-Schläfer, die eher aggressiv reagierten und Schwierigkeiten bei der emotionalen Verarbeitung, der Sprache und in bestimmten Intelligenzbereichen hatten. Hier zeigt sich die verbreitete Wahrnehmung, dass zu wenig Schlaf Leistungseinbußen am Tag nach sich zieht.
  5. Menschen mit Schlafstörungen, die nachts häufig aufwachten. Sie zeigten ebenfalls aggressives Verhalten und ähnliche kognitive Probleme wie diejenigen mit dem vierten Profil. Darüber hinaus hatten sie häufiger Denkprobleme, Angstzustände, Bluthochdruck, waren öfter Raucher und zeigten Symptome von Alkoholabhängigkeit.

Schlaf und psychische Faktoren eng verknüpft

Die Arbeit verdeutlicht, dass Schlaf und psychische Faktoren sehr breit und kontinuierlich zusammenhängen – auch bei Menschen, die sich selbst als „gesund“ oder „normal schlafend“ einstufen. Bei vielen Menschen sind die Zusammenhänge, die die einzelnen Schlafprofile charakterisieren, nicht extrem ausgeprägt, sondern nur in Ansätzen vorhanden. Trotzdem zeigt sich das Muster in der Studie statistisch sehr deutlich.

Schlafprobleme als Warnsignale

Die Studienautoren betonen, dass nicht alle Schlafprobleme Krankheitswert haben, aber dass sie ein Fenster zur psychischen Gesundheit darstellen. Sie hängen oft systematisch mit psychischen, kognitiven und sozialen Faktoren zusammen. Die Wissenschaftler sprechen sich dafür aus, Schlafprobleme als Warnsignale zu interpretieren. In der Behandlung gehe es nicht nur darum, die Schlafdauer oder einzelne Symptome zu erfassen, wichtig sei der Blick auf psychische und kognitive Belastungen sowie soziale Faktoren. 

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