Knapp zwei Millionen Menschen in Deutschland haben erhöhte Radon-Werte in ihrer Wohnung, ohne es zu wissen. Das geht mit einem verstärkten Risiko für Lungenkrebs einher. Die Radon-Menge ist messbar, optimalerweise dauert die Messung aber ein Jahr. Doch es geht auch schneller, wenn man die kalte Jahreszeit dafür nutzt, berichtet ein Experte vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS).
Radon-Messung in der Heizperiode
In vielen Wohnungen in Deutschland sind die Radon-Werte erhöht. Die Werte lassen sich normalerweise über ein Jahr hinweg messen. Wer kein ganzes Jahr auf das Ergebnis warten möchte, kann die Heizperiode für eine Radon-Messung nutzen. Denn wenn Fenster und Türen meist geschlossen sind, kommt weniger Frischluft ins Haus, sodass sich das radioaktive Radon-Gas stärker anreichert. „Wenn die Radon-Werte im Winter niedrig sind, kann man recht sicher sein, dass sie es im Sommer auch sind“, sagte Bernd Hoffmann vom BfS.
Wie läuft die Messung ab?
Radon-Messgeräte sind kleine Plastikbehälter. Darin befindet sich ein Material, an dem Radon Spuren hinterlässt. Diese Behälter stellt man am besten über mehrere Monate hinweg in den Räumen auf, in denen man am meisten Zeit verbringt, also z. B. im Schlafzimmer und im Wohnzimmer. Anschließend schickt man sie an den Anbieter zurück, der die Spuren auswertet. Dadurch lassen sich Rückschlüsse auf die Radon-Menge im Gebäude ziehen.
Was tun bei erhöhten Werten?
Eine erhöhte Radon-Konzentration liegt vor, wenn der Jahresdurchschnitt über 300 Becquerel pro Kubikmeter Raumluft liegt. Hoffmann empfiehlt: „Bei höheren Werten sollte man im Einzelfall entscheiden, ob man direkt mit Maßnahmen gegen Radon startet oder vorher doch noch eine Langzeitmessung macht.“
Sofortmaßnahmen und dauerhafte Lösungen
Eine Sofortmaßnahme gegen zu hohe Werte ist regelmäßiges Stoßlüften. Eine Dauerlösung schafft das Abdichten des Gebäudes gegen den Boden, aus dem das Radon stammt. Manchmal gibt es z. B. Risse im Boden oder an Kellerwänden oder undichte Rohrdurchführungen für Versorgungsleitungen. Hilft das noch nicht, können Fachleute zu Lösungen wie einer Drainage oder Lüftungsanlage beraten.
Quelle: Bundesamt für Strahlenschutz (BfS)