Rot, Blau, Bronze, Schwarz: Was bedeutet es, wenn sich die Haut verfärbt?

NAS  |  27.05.2025 09:10 Uhr

Rötungen, Blässe oder sogar schwarze Stellen an Beinen oder Füßen – solche Hautveränderungen sind oft mehr als nur ein kosmetisches Problem. Sie können auf ernstzunehmende Durchblutungsstörungen hinweisen, die unbehandelt schwerwiegende Folgen haben, warnt die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG).

Frau, fasst mit ihren Händen an die Füße.
Verfärbungen der Haut können auf Gefäßschäden hindeuten.
© Getty Images/iStockphoto

Rötungen deuten auf Entzündung hin

Rote Verfärbungen, zum Beispiel an Zehen, Fuß oder Unterschenkel, können Hinweise auf eine Infektion der Haut oder des darunter liegenden Gewebes geben. Diese kann auch Folge einer mangelhaften Durchblutung der Gefäße sein, erklärt med. Thomas Karl, Leiter der Kommission Hygiene, Wunde und septische Gefäßchirurgie der DGG. Solche Hautinfektionen treten dem Experten zufolge mitunter im Zusammenhang mit der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) oder einer Venenschwäche auf. Heilen die Entzündungen nicht ab und tritt Fieber auf, sollten Betroffene umgehend einen Arzt aufsuchen.

Bläuliche, weiße und rote Hautveränderung 

Beim sogenannten Raynaud-Syndrom -Phänomen färben sich Finger oder Hände zunächst weiß, dann blau, schließlich rot. Dieses betrifft vor allem Frauen und tritt oft bei Kälte oder Stress auf. Die gute Nachricht: In den meisten Fällen ist die Erkrankung harmlos, lässt sich aber durch das Meiden von Auslösern wie etwa starke Kälte gut in den Griff bekommen.

Bräunliche Flecken deuten auf Venenprobleme hin

Bronzefarbene Hautveränderungen am Unterschenkel sind ein Hinweis auf eine chronische Venenschwäche. „Die Venenklappen schließen in einem solchen Fall nicht mehr richtig“, erläutert Karl.  Der Rückstau von Blut führt dazu, dass Farbstoff aus dem Blut in das Gewebe austritt und die Haut färbt. Kompressionsstrümpfe oder operative Eingriffe können helfen, Komplikationen wie Krampfadern, Geschwüre oder offene Wunden zu verhindern.

Blaue Zehen sind ein Alarmsignal

Verfärben sich Zehen blau, ist das ein dringendes Alarmzeichen, das ärztlich abgeklärt werden sollte. Dahinter könne Karl zufolge unter anderem eine Herzschwäche, eine Thrombose oder eine Durchblutungsstörung der Arterien stecken. Er ergänzt: „Beim sogenannten Blue-toe-Syndrom, einer speziellen Form der arteriellen Durchblutungsstörung, verstopfen Ablagerungen der Gefäßwand die kleinsten Blutgefäße im Fuß – das ist sogar ein Notfall!“ 

Leichenblasse Haut am Fuß

Wird ein Fuß leichenblass, begleitet von Gefühls- und Beweglichkeitsstörungen, kann ebenfalls eine kritische Durchblutungsstörung vorliegen. „Dann ist allergrößte Eile geboten“, so Karl. „Betroffene sollten sofort eine Gefäßchirurgie aufsuchen.“ Können die Gefäße nicht wieder durchlässig gemacht werden, kann eine Amputation nötig sein.

Achtung bei schwarzen Hautstellen

Schwarze Verfärbungen sind ebenfalls ein Warnzeichen – nicht nur für bösartigen Hautkrebs. „Auch abgestorbenes Gewebe, das nicht mehr durchblutet wird, kann schwarz aussehen“, erläutert Karl. Treten schwarze Stellen an den Zehen oder Füßen auf, sei das ein Notfall:  Sie entstehen oft durch abgestorbenes Gewebe, häufig bei Patienten mit Diabetes. In solchen Fällen ist schnelles Handeln wichtig, da sonst eine Amputation drohen kann. 

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