Schlafprobleme erhöhen das Schlaganfallrisiko

ZOU | 16.06.2023

Menschen, die schlecht ein- und durchschlafen oder zu früh aufwachen, bekommen häufiger einen Schlaganfall. Besonders hoch ist das Risiko bei Menschen unter 50 Jahren, berichtet eine Forschungsgruppe in der Fachzeitschrift „Neurology“.
Probleme mit dem Schlafen erhöhen das Risiko für einen Schlaganfall - das gilt auch für jüngere Menschen. image.originalResource.properties.copyright

31.126 Personen ohne Schlaganfall in der Vorgeschichte wurden gefragt, ob sie Probleme beim Ein- oder Durchschlafen hatten, häufig zu früh aufwachten und wie oft sie sich morgens ausgeruht fühlten. Anschließend wurden die Personen durchschnittlich neun Jahre lang beobachtet, in denen es zu 2.101 Schlaganfallfällen kam. Unter Berücksichtigung anderer Einflussfaktoren ­– darunter Alkoholkonsum, Rauchen und körperliche Aktivität – war das Schlaganfallrisiko bei Menschen mit ein bis vier Anzeichen für Schlafprobleme um 16 Prozent erhöht. Zeigten sich fünf bis acht Symptome, so war es um 51 Prozent höher.

Bei Menschen mit Diabetes, Bluthochdruck, Herzerkrankungen und Depressionen war der Zusammenhang zwischen Schlafproblemen und Schlaganfall deutlicher zu beobachten. Auch bei Teilnehmenden unter 50 Jahren war er stärker ausgeprägt: Diejenigen mit fünf bis acht Symptomen trugen ein etwa viermal höheres Schlaganfallrisiko als Personen ohne Schlafprobleme.

Dr. Wendemi Sawadogo von der Virginia Commonwealth University in Richmond erläuterte: „Der Risikounterschied zwischen diesen beiden Altersgruppen lässt sich möglicherweise durch das höhere Auftreten von Schlaganfällen im höheren Alter erklären. Schlaganfallrisikofaktoren wie Bluthochdruck und Diabetes nehmen mit dem Alter zu, sodass Schlaflosigkeit nur einer von vielen möglichen Faktoren ist. Die Behandlung von Schlaflosigkeitssymptomen in jüngerem Alter könnte eine wirksame Strategie zur Schlaganfallprävention sein. Zukünftige Forschungsarbeiten sollten die Reduzierung des Schlaganfallrisikos durch die Behandlung von Schlafproblemen untersuchen.“

Quelle: DOI 10.1212/WNL.0000000000207449