Gerade an heißen Tagen bemerken viele, dass plötzlich die Knöchel anschwellen und das Gesicht aufgedunsen wirkt. Verantwortlich dafür sind Wassereinlagerungen im Gewebe, die man fachlich auch als Ödeme bezeichnet. Sie zeigen sich bei Frauen häufiger als bei Männern. Und dafür liefert der Körper gleich mehrere Gründe.
Ursachen für Ödeme
Hormone: Das sogenannte Gelbkörperhormon beeinflusst in der zweiten Hälfte des Monatszyklus den weiblichen Körper. Dadurch lagert er vermehrt Wasser ein. Aber auch hormonelle Veränderungen während der Wechseljahre beeinflussen den Wasserhaushalt.
Schwaches Bindegewebe: Weibliche Haut hat im Vergleich zu der von Männern ein weniger stark vernetztes Bindegewebe. Dadurch kann sich die Haut in der Schwangerschaft problemloser dehnen. Die Unterschiede beim Bindegewebe führen aber möglicherweise auch zu einer Venenschwäche. Eine Folge können unter anderem Wassereinlagerungen sein.
Falsche Ernährung: Wer gern Kartoffelchips, Erdnüsse und ähnlich Salziges knabbert, hat eher mit Wassereinlagerungen zu kämmpfen, denn: Natrium bindet Wasser. Mit der richtigen Ernährung hingegen lässt sich das leicht wieder beheben.
Sanfte Hilfen
Bewegung: Für alle, die zu Ödemen in den Beinen neigen, ist es wichtig, nicht zu lange Zeit zu sitzen oder zu stehen, sondern sich zwischendurch immer mal wieder zu bewegen. Auch ein paar Minuten auf den Zehenspitzen auf und ab zu wippen, fördert den Blutfluss in den Beinen. Die Muskelbewegungen wirken als Pumpe auf die Venen und unterstützen so den Blutrückfluss Richtung Herz.
Kalte Güsse: Nach dem morgendlichen Duschen helfen kalte Beingüsse. Sie stärken das Gewebe. Indem sich Blutgefäße zusammenziehen, wird Flüssigkeit besser abtransportiert. Dazu immer zum Herzen hin arbeiten. Beginnen Sie zunächst mit dem rechten Bein, dann folgt das linke.
Augenpartie massieren: Gegen geschwollene Augen hilft eine sanfte Massage, zum Beispiel mit einer Augencreme, die Hyaluronsäure und Vitamin E enthält.
Füße hochlegen: Die einfachste Lösung, den Rückfluss von Wasser aus den Beinen zu unterstützen, liegt darin, die Füße richtig hochzulegen. Dazu legen Sie sich am besten flach (ohne Kissen) auf das Bett und lagern die Füße so hoch, dass die Fersen höher als das Becken liegen.
Entwässernde Tees trinken: Bewährt haben sich Tees mit Brennessel-, Birken- oder Schachtelhalm-Extrakt. Drei Tassen täglich helfen ein wenig, die Beine zu entlasten.
Hilfe aus der Natur: Rosskastanie oder Weinlaub haben Inhaltsstoffe, die dabei helfen, Wassereinlagerungen vorzubeugen, indem sie die Venenwände stärken. Entsprechende Präparate zum Einnehmen sind in der Apotheke erhältlich.
Ernährung
Nicht zu wenig trinken. Zugegeben, das klingt erst einmal unlogisch, schließlich wollen Sie ja das überschüssige Wasser aus dem Körper loswerden. Aber die für viele Körperfunktionen notwenige Trinkmenge von etwa 1,5 Liter pro Tag sollte man trotzdem zu sich nehmen.
Sparsam mit allem Salzhaltigen wie Wurst, Käse, Hühnerbrühe, Oliven oder Sojasauce umgehen. Das Salz bindet Wasser im Gewebe.
Entwässernd wirken Aprikosen, Feigen oder Kiwis, weil sie wasserausschwemmendes Kalium liefern. Das Mineral steckt auch in Bananen, Sojabohnen, Kartoffeln, Sprossen. Entwässernd wirken auch Spargel, Petersilie, Vollkorn, Melone, Ananas und Papaya.
Was hilft sonst noch?
Ein bewährtes Mittel bei geschwollenen Beinen sind zudem medizinische Kompressionsstrümpfe. Sie unterstützen die Venenfunktion, verhindern, dass Flüssigkeit ins Gewebe austritt und fördern den Rückfluss des Blutes. Gerade bei längerem Sitzen – etwa auf Reisen oder im Büro – bieten sie effektiven Schutz vor Ödemen. In bestimmten Fällen können Ärzte Kompressionsstrümpfe auf Rezept verschreiben, zum Beispiel bei Venenleiden oder in der Schwangerschaft.