Sechs Minuten intensives Training fürs Gehirn

ZOU | 13.01.2023

Sechs Minuten kurzes, aber intensives Radfahren kurbeln die Produktion eines bestimmten Proteins an, das fürs Lernen und das Gedächtnis unerlässlich ist und das Gehirn vor altersbedingtem geistigem Verfall schützt.
Ein kurzes und intensives Training könnte auch das Gehirn auf Trab halten. image.originalResource.properties.copyright

In Tierversuchen förderte das Protein BDNF (Brain-Derived Neurotrophic Factor) die Fähigkeit, sich zu erinnern, verbesserte das Lernen und steigerte insgesamt die geistige Fitness. Deshalb wurde in einer neuen Studie mit Menschen untersucht, wie sich die Menge dieses Proteins am besten erhöhen lässt. Es stellte sich heraus, dass ein kurzes, aber intensives Training (sechs Minuten kräftiges Radfahren) der effizienteste Weg dafür war, verglichen mit einem längeren leichten Training (90 Minuten langsames Radfahren) und einem Fastentag: Durch Fasten veränderte sich BDNF kaum, durch längere leichte Aktivität stieg es geringfügig an, durch intensive Aktivität dagegen um das Vier- bis Fünffache. Die Studienergebnisse sind in der Fachzeitschrift „Journal of Physiology“ veröffentlicht.

Warum das so ist, weiß man noch nicht genau. Forscher spekulieren, dass das Gehirn bei intensiver körperlicher Aktivität seinen Stoffwechsel verändert, um den plötzlich höheren Energiebedarf zu decken. Indem das Gehirn Energie aus Laktat anstatt aus Glukose gewinnt, werden Stoffwechsel-Wege aktiviert, bei denen BDNF ins Blut abgegeben wird. Eine andere Möglichkeit könnte sein, dass sich durch die Bewegung die Anzahl von Blutplättchen erhöht, die viel BDNF enthalten.

Travis Gibbons von der Universität Otago in Neuseeland sagte: „Wir untersuchen jetzt, wie sich mehrtägiges Fasten auf BDNF auswirkt. Wir glauben, dass Fasten und Bewegung zusammen verwendet werden können, um die BDNF-Produktion im menschlichen Gehirn zu optimieren.“

Quelle: DOI 10.1113/JP283582