Senf

30.03.2011

Senfwickel lindern rheumatische Beschwerden.
Carlos Rodriguez/iStockphoto

Wie viele andere Gewürzpflanzen führt auch der Senf eine Art Doppelleben in Küche und Heilkunde. Senfsamen gibt es in weiß, braun und schwarz. Dass der Tafelsenf üblicherweise strahlend gelb auf den Teller kommt, liegt meist an einem Zusatz von Curcuma, der sogenannten Gelbwurz, die auch den Hauptbestandteil von Curry bildet. Als Heilmittel werden vorzugsweise die Samen des Weißen und des Schwarzen Senfs (Sinapis alba beziehungsweise Brassica nigra) angewendet.

Beide Senfarten enthalten Scharfstoffe. Es handelt sich dabei zwar nicht um dieselben Substanzen, sie verursachen jedoch äußerlich aufgetragen einen ähnlichen Effekt: Sie reizen die Haut und kurbeln dadurch örtlich die Durchblutung an. Das hat zur Folge, dass der mit gemahlenen Senfsamen behandelte Bereich warm wird. Senfwickel oder -bäder lindern daher die Beschwerden bei degenerativen Gelenkerkrankungen, Weichteilrheumatismus oder Durchblutungsstörungen. Zudem werden Breiumschläge mit weißen Senfsamen auch gegen Atemwegserkrankungen empfohlen.

Für einen Umschlag etwa 100 Gramm Senfmehl mit lauwarmem Wasser vermischen, so dass die Masse eine breiartige Konsistenz bekommt. Dieser Brei wird in ein Baumwolltuch gepackt und bei Erwachsenen für etwa zehn Minuten auf die Brust gelegt, bei Kindern drei bis fünf Minuten. Für ein Fußbad braucht man etwa 20 bis 30 Gramm Senfmehl pro einem Liter Wasser. Bäder und Umschläge jedoch nicht länger als vierzehn Tage hintereinander verwenden, damit die Haut durch die Behandlung nicht übermäßig gereizt wird. Senfsamen und -mehl gibt es in der Apotheke.