Baby & Familie

Studie mit Säuglingen: Typ-1-Diabetes vorbeugen mit Probiotika

KFL  |  03.08.2022

Typ-1-Diabetes ist eine chronische Erkrankung, die in der Regel schon bei Kindern und Jugendlichen ausbricht. Im Rahmen einer Studie untersuchen Wissenschaftler nun, ob Probiotika im Säuglingsalter helfen können, den Ausbruch von Typ-1-Diabetes zu verhindern. Säuglinge mit erhöhtem Risiko können an der Studie teilnehmen.

Kind mit Schwimmbad mit kontinuierlichem Blutzuckermessgerät.
Typ-1-Diabetes tritt in aller Regel bereits im Kindes- oder Jugendalter auf. Mediziner wollen prüfen, ob sich die Krankheit durch die Gabe von Probiotika verzögern oder sogar verhindern lässt.
© Dragoljub Bankovic/iStockphoto

Die SINT1A-Studie (Supplementation with B. INfantis for Mitigation of Type 1 Diabetes Autoimmunity) ist eine wissenschaftliche Studie für Säuglinge mit erhöhtem Risiko für Typ-1-Diabetes. Beim Typ-1-Diabeets zerstört das körpereigene Immunsystem die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse. Da die Mikroorganismen im Darm einen starken Einfluss auf die Entwicklung des Immunsystems haben, erhoffen sich die Forscher, durch die Gabe eine bestimmten Bakterienstamms (Bifidobakterium infantis) regulierend auf das Immunsystem einwirken zu können. Krankmachende Immunreaktionen könnten verhindert werden. „Die Studie läuft in mehreren europäischen Ländern. 400 von 1.140 Teilnehmern haben wir schon rekrutiert“, erläutert Professor Dr. Peter Achenbach, Stellvertretender Direktor des Instituts für Diabetesforschung am Helmholtz Zentrum München. Teilnehmen können Kinder bis zum Alter von sechs Wochen.

„Ob ein Säugling ein erhöhtes genetisches Risiko für Typ-1-Diabetes aufweist, können wir nach der Geburt durch ein Screening feststellen. Wir schauen 47 verschiedene Genvarianten an, die alle mit Typ-1-Diabetes in Verbindung stehen. Kindern, die über einen bestimmten Grenzwert liegen, bieten wir an, an der Interventionsstudie teilzunehmen“, so Achenbach.

In Bayern, Niedersachsen, Sachsen und Thüringen können Säuglinge beispielsweise gleichzeitig mit dem regulären Neugeborenen-Screenings kostenfrei untersucht werden. Aus ganz Deutschland können außerdem Babys, deren Eltern oder Geschwister bereits an Typ-1-Diabetes erkrankt sind, an der Früherkennungsuntersuchung teilnehmen – ebenfalls bis zum Alter von sieben Tagen. Alle Infos zum Früherkennungsscreening im Rahmen (FREDER1K-Studie) und zur Interventionsstudie (SINT1A-Studie) finden Interessierte im Netz unter: www.gppad.org/de/praevention

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