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Stummer Herzinfarkt: Häufiger als gedacht

HH  |  24.11.2021

Ein Herzinfarkt kann sich durch Schmerzen in der Brust oder ein Ziehen im Arm bemerkbar machen – oder auch nicht. Bleiben die typischen Symptome aus, verläuft der Infarkt oft unbemerkt. Jedoch nicht folgenlos: Denn auch ein stummer Herzinfarkt hinterlässt Narben und schränkt die Herzfunktion ein.

Frau, hält ihre Hände an ihre Brust.
Nicht immer geht ein Herzinfarkt mit typischen Symptomen wie Brustschmerzen einher.
© dragana991/iStockphoto

Häufig bleibt ein überstandener Herzinfarkt ein Leben lang sichtbar: Das geschädigte Muskelgewebe wird durch steifes, unbewegliches Narbengewebe ersetzt, das sich nicht mehr zusammenziehen kann. Das kann gefährlich werden, da durch die Vernarbung die Herzfunktion eingeschränkt wird. Für eine Studie untersuchten Mediziner mithilfe einer Magnetresonanztomografie (MRT) die Herzen von 1.840 Teilnehmern. Das Ergebnis: Bei acht Prozent der Untersuchten waren Narben am Herzmuskel als Folgen eines Herzinfarkts zu finden. Fast 80 Prozent des vernarbten Gewebes war weder bei ärztlichen Untersuchungen noch im Rahmen einer Elektrokardiografie (EKG) aufgefallen.

Da ein großer Teil der Herzinfarkte offenbar von den Betroffenen unbemerkt verlaufe, sei es wichtig, deren Häufigkeit wie auch die Risikofaktoren stummer Infarkte zu kennen. Wie die Forscher um Dr. David A. Bluemke vom National Institute of Biomedical Imaging and Bioengineering in Bethesda, USA in der Fachzeitschrift JAMA berichten, traten Narben am Herzmuskel bei Männern (13 Prozent) häufiger auf als bei Frauen (2,5 Prozent). Zu den individuellen Risikofaktoren zählten unter anderem Alter, männliches Geschlecht, der sogenannte Kalzium-Score in den Koronararterien, Rauchen, Übergewicht und die Einnahme von Blutdruckmedikamenten zu Beginn der Studie.

Quelle: DOI 10.1001/jama.2015.14849

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