In Deutschland raucht etwa jeder vierte Erwachsene, und das hat Folgen. Jeder siebte Todesfall (13,7 Prozent) ging im Jahr 2023 auf tabakbedingte Erkrankungen zurück – in absoluten Zahlen entspricht das 131.000 Todesfällen. Das geht aus dem neuen Tabakatlas hervor, den das das Deutsche Krebsforschungszentrum veröffentlicht hat.
Die Daten zeigen regionale Unterschiede:
- Im Osten wird mehr geraucht als im Westen.
- Im Norden sind die Raucherquoten höher als im Süden.
Einweg-E-Zigaretten sind bei Jüngeren beliebt
Neue Methoden des Nikotinkonsums werden von jungen Menschen gern ausprobiert und genutzt. Knapp acht Prozent der 12- bis 17-Jährigen und 15 Prozent der 18- bis 25-Jährigen hatten in den vergangenen 30 Tagen eine E-Zigarette „gedampft“. Bei ihnen sind Einweg-Produkte in ansprechender Aufmachung besonders beliebt.
Krebs ließe sich durch Tabakprävention vermeiden
„Die Tabakprävention hat ein enormes Potenzial für die Krebsprävention, denn Rauchen ist für fast 20 Prozent aller Krebsneuerkrankungen verantwortlich. Damit ist Rauchen nach wie vor der wichtigste vermeidbare Krebsrisikofaktor“, sagte Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender des DKFZ in einer Mitteilung zur Veröffentlichung.
Wie könnte das funktionieren? Gerd Nettekoven, Vorstand der Deutschen Krebshilfe, erklärt: „Einige Länder – wie die Niederlande oder Finnland – haben bereits verpflichtende Strategien entwickelt, um dem Tabakkonsum entgegenzuwirken. Auch Deutschland sollte sich als strategisches Ziel setzen, bis 2040 rauchfrei zu werden, also den Anteil rauchender Menschen in der Bevölkerung auf unter fünf Prozent zu senken – ein Ziel, das erreicht werden kann, wenn die Politik die entsprechenden Weichen dafür stellt.“
Rauchen schadet der Umwelt und dem Klima
Rauchen ist nicht nur ein Gesundheits-, sondern auch ein Umweltrisiko:
- Weggeworfene Zigarettenkippen geben Giftstoffe in Böden und Gewässer ab.
- Die weltweite Tabakproduktion verursacht jährlich rund 83 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente – etwa so viel wie ein kleines Industrieland.