Hormonelle Verhütung steigert das Risiko
Eine Datenanalyse zeigt: Frauen, die jemals hormonell verhütet haben, hatten ein um 24 Prozent höheres Brustkrebs-Risiko. Das bedeutet umgerechnet etwa einen zusätzlichen Brustkrebsfall pro 7.752 Anwenderinnen, schreibt das Forschungsteam in dem Fachmagazin „JAMA Oncology“.
Für die Studie wurden Frauen zwischen 13 und 49 Jahren im Schnitt über etwa zehn Jahre hinweg beobachtet. 16.385 Frauen waren in dieser Zeit an Brustkrebs erkrankt (< 1 Prozent). Von den mehr als zwei Millionen Frauen hatten 1,28 Millionen irgendwann ein hormonelles Verhütungsmittel verwendet.
Kombi- und Gestagen-Präparate sind mit einem etwas höheren Risiko verbunden
Sowohl Kombi-Präparate mit Östrogen und Gestagen als auch reine Gestagen-Präparate gingen mit einem um 12 bzw. 21 Prozent höheren Brustkrebs-Risiko einher. Produkte mit Desogestrel schnitten insgesamt schlechter ab als mit Levonorgestrel.
Wie sich die Präparate unterscheiden
Einzelne Gestagene unterschieden sich:
- Desogestrel-Pille: Risikoerhöhung um 18 Prozent
- Kombi-Pille mit Desogestrel: Risikoerhöhung um 19 Prozent
- Etonogestrel-Implantat: Risikoerhöhung um 22 Prozent
- Kombi-Pille mit Levonorgestrel: Risikoerhöhung um 9 Prozent
- Spirale mit Levonorgestrel: Risikoerhöhung um 13 Prozent
Verhütungsspritzen mit Medroxyprogesteronacetat, Vaginalringe mit Etonogestrel oder kombinierte Pillen mit Drospirenon standen dagegen nicht mit einem höheren Brustkrebs-Risiko im Zusammenhang.
Anwendungsdauer könnte das Risiko beeinflussen
Die Forschenden geben zu bedenken, dass Präparate mit Gestagenen im Schnitt länger angewendet werden als Kombi-Pillen. Das könnte ein Grund für das beobachtete höhere Brustkrebs-Risiko sein.
Risikoerhöhung absolut betrachtet gering
Grundsätzlich zeigt die Studie nur Zusammenhänge auf und ist kein Beweis dafür, dass hormonelle Verhütung Brustkrebs verursacht. Die Forschenden weisen darauf hin, dass die Risikoerhöhung durch hormonelle Vergütung absolut betrachtet gering ist und hormonelle Verhütung wichtige Vorteile bringt.
Quelle: DOI 10.1001/jamaoncol.2025.4480