Hörverlust bei einem von zwei Menschen mit Typ-2-Diabetes
Die 17 Studien umfassen Daten von insgesamt 3.910 Menschen mit Diabetes und 4.084 Kontrollpersonen. Die Ergebnisse sind alarmierend: Zwischen 41 und 72 Prozent der Personen mit Typ-2-Diabetes haben einen Hörverlust – 4,2-mal mehr Menschen als in der Vergleichsgruppe. Im Schnitt benötigten die Personen mit Diabetes 3,2 Dezibel lautere Töne, um sie wahrzunehmen. Das machte sich besonders bei hohen Tönen bemerkbar.
Krankheitsdauer und -kontrolle spielen auch eine Rolle
Hörverlust kam bei Menschen, deren Diabetesdiagnose 10 Jahre oder länger zurücklag, doppelt so häufig vor wie bei Menschen, die noch nicht so lange Diabetes hatten. Eine schlechtere Blutzuckereinstellung, gemessen durch den Langzeit-Blutzuckerwert HbA1c, ging ebenfalls mit einer stärkeren Hörbeeinträchtigung einher.
Die Ursachen des Zusammenhangs müssen weiter erforscht werden
Die Forschenden vermuten, dass Hörverlust bei Typ-2-Diabetes mit Veränderungen von feinen Strukturen im Innenohr zusammenhängen, die für gutes Hören wichtig sind. Sie vermuten, dass Hörverlust ein frühes Anzeichen für Erkrankungen der kleinen Blutgefäße sein könnte. Die Forschenden glauben, dass es sinnvoll ist, routinemäßig Hörtests bei Menschen mit Diabetes zu machen – um den Verlauf des Diabetes besser einschätzen zu können und um den Hörverlust möglichst frühzeitig zu behandeln.
Quelle: DOI 10.1002/ohn.1346