Schlafapnoe & Diabetes: Geringere Sterblichkeit mit CPAP-Maske in Langzeitstudie

Dr. Karen ZoufalElisabeth Kerler  |  11.09.2025 10:47 Uhr

Wie stark wirkt sich die CPAP-Maske auf die Gesundheit von Menschen mit Diabetes aus? Eine Datenauswertung liefert spannende Hinweise – und betont den Wert einer frühen Schlafapnoe-Diagnose.

Junge Frau schläft mit Atemmaske.
Bei Atemaussetzern im Schlaf liegt für manchen eine Therapie mit CPAP-Atemmaske nahe.
© Hope Connolly/iStockphoto

Was nutzt die CPAP-Maske wirklich? Menschen mit nächtlichen Atemaussetzern (obstruktiver Schlafapnoe) und Typ-2-Diabetes profitierten in einer Langzeitstudie deutlich von den Atemmasken, die einen leichten Überdruck erzeugen und so die Atemwege offenhalten. In einem Zeitraum von 14 Jahren starben weniger Betroffene mit der Maske als ohne. 

CPAP-Gruppe im Durchschnitt auch jünger

Für die Analyse verglich das Forschungsteam die Daten von zwei Gruppen:

  • CPAP-Gruppe: Die mehr als 12.000 Personen hatten Typ-2-Diabetes, obstruktive Schlafapnoe und die CPAP-Maske verschrieben bekommen. Diese Gruppe war im Durchschnitt um 7 Jahre jünger und hatte einen höheren BMI als die Vergleichsgruppe.
  • Vergleichsgruppe: Diese bestand aus mehr als 737.000 Menschen mit Typ-2-Diabetes, die keine CPAP-Therapie bekommen hatten. Inwiefern sie obstruktive Schlafapnoe hatten, war dem Forschungsteam nicht bekannt. 

So fand das Team heraus: 6,1 Prozent der CPAP-Gruppe waren innerhalb von 14 Jahren gestorben, bei der Vergleichsgruppe waren es 28,7 Prozent. Unter Berücksichtigung verschiedener Einflussfaktoren errechneten die Forschenden, dass die Sterblichkeit mit CPAP-Behandlung um 26 Prozent geringer war als ohne.

Eine frühe OSA-Diagnose ist von Vorteil

„Diese neue Studie mit Realweltdaten unterstreicht den potenziellen Nutzen von CPAP bei Menschen mit Typ-2-Diabetes und obstruktiver Schlafapnoe – ein klinisches Rätsel, auf dessen Antworten lange gewartet wurde“, erklärte Studienautor Dr. Jonas Aghome von der Universität Linköping in Schweden in einer Mitteilung zum Vortrag. „Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass CPAP eine wichtige Rolle bei der Verbesserung der Patientenergebnisse und des Überlebens spielen könnte, und sie unterstreichen den Wert einer frühen Diagnose von obstruktiver Schlafapnoe bei Menschen mit Typ-2-Diabetes.“

Wie kommt es zu Atemaussetzern im Schlaf?

Bei obstruktiver Schlafapnoe erschlaffen die Muskeln in den oberen Atemwegen im Schlaf. Dadurch kommt es zu verengten Atemwegen und wenig erholsamem Schlaf. Unbehandelt kann obstruktive Schlafapnoe die Lebensqualität stark beeinträchtigen und Folgen wie Bluthochdruck, Herzprobleme und Typ-2-Diabetes haben. CPAP-Geräte geben kontinuierlich Druckluft über eine Maske ab, um die Atemwege während des Schlafs offen zu halten.

Quelle: Präsentation beim Annual Meeting 2025 of The European Association for the Study of Diabetes (EASD); das Abstract liegt der Redaktion vor.

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