Was viele Menschen mit Herzrhythmusstörungen nicht wissen: Sport und Abnehmen wirken wie ein Medikament. Unangenehme Anfälle lassen sich häufig durch ein regelmäßiges, lockeres Ausdauertraining reduzieren.
In Deutschland leiden fast zwei Millionen Menschen an Herzrhythmusstörungen, die mit unangenehmen Anfällen einhergehen, bei denen es zu Herzrasen, Druckgefühl im Brustkorb, Luftnot, Schwindel und Angst kommt. Der Herzspezialist Prof. Dr. med. Bernd Nowak vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung weist darauf hin, dass Betroffene dies durch ihr Verhalten beeinflussen können: „Für Patienten mit Vorhofflimmern sind Sport und Gewichtsabnahme ganz entscheidend, um ihr Risiko für erneute Vorhofflimmeranfälle dramatisch zu senken.“
Betroffene profitieren von einem regelmäßigen, niedrig bis mäßig dosierten Ausdauertraining, möglichst drei- bis fünfmal pro Woche für 20 bis 30 Minuten. Das kann beispielsweise flottes Gehen, Joggen, Rudern, Walken, Radfahren oder Tanzen sein. So lässt sich das Risiko für ein erneutes Vorhofflimmern über eine Fünf-Jahres-Periode um mehr als ein Drittel verringern. Wer zusätzlich zehn Prozent an Körpergewicht verliert, kann seine Belastbarkeit um 50 Prozent steigern und das Risiko für einen Anfall von Vorhofflimmern um 75 Prozent senken. Nowak sagt: „Der Effekt ist so groß, wie man ihn mit Medikamenten kaum erreichen kann.“ Von Extremsportarten und gefährlichen oder verletzungsträchtigen Sportarten rät er jedoch ab.
Wer zusätzlich noch ein niedrig dosiertes Krafttraining absolviert, kann Stürze vermeiden. „Ältere Menschen, die besonders häufig von Herzrhythmusstörungen betroffen sind, riskieren mit Krafttraining weniger Stürze und kommen im Alltag besser zurecht“, sagt Nowak. Die Trainingsdosis sollte aber immer in Absprache mit dem behandelnden Arzt festgelegt werden: Herzmedikamente können die körperliche Leistungsfähigkeit beeinträchtigen, so dass die optimale Herzfrequenz für das Training besser durch einen Belastungstest beim Arzt ermittelt werden sollte.
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