Warum weint mein Baby? Ursache liegt oft in den Genen

Dr. Karen Zoufal  |  24.07.2025 09:00 Uhr

Babys weinen – manche mehr, manche weniger. Warum ist das so? Eine aktuelle Zwillingsstudie zeigt, dass die Gene einen großen Teil dazu beitragen.

Zwei Zwillings-Babys sitzen nebeneinander: Ein Zwilling weint, der andere schaut ihn verdutzt an.
Schreien oder ruhig bleiben? Das ist bei Babys wohl genetisch bedingt, so eine schwedische Studie mit Zwillingen.
© brebca/iStockphoto

Manche Babys schreien viel, andere weniger. Eltern haben hier wohl nur begrenzt Möglichkeiten, stellte ein Forschungsteam aus Schweden fest: Denn das Schreien ist großteilig genetisch bedingt. Das Team befragte Eltern von 1.000 Zwillingen aus ganz Schweden. 

Zwillingsstudien weisen die Bedeutung der Gene nach

Um herauszufinden, inwieweit Weinen genetisch bedingt ist, verglichen die Forscher eineiige mit zweieiigen Zwillingen. Eineiige Zwillinge haben zu 100 Prozent dieselben Gene, zweieiige nur etwa zu 50 Prozent. Wichtige Faktoren wie die Umgebung zu Hause, die familiäre Situation und den sozioökonomischen Status haben beide Kinder gemeinsam. Wenn eineiige Zwillinge sich in einem bestimmten Merkmal (z. B. der Häufigkeit des Schreiens) ähnlicher sind als zweieiige Zwillinge, deutet das für die Forschenden auf eine genetische Ursache für dieses Merkmal hin.

Ihr Ergebnis: Im Alter von zwei Monaten sind die Gene der Kinder zu etwa 50 Prozent für das Schreien verantwortlich, im Alter von fünf Monaten sogar für bis zu 70 Prozent. Der verbleibende Prozentsatz hängt etwa von der Umgebung und der Lebenssituation der Kinder ab. 

„Für Eltern kann es beruhigend sein zu wissen, dass das Weinen ihres Kindes größtenteils genetisch bedingt ist“, erklärte Erstautorin Dr. Charlotte Viktorsson, Universität Uppsala, in einer Mitteilung zur Veröffentlichung. „Damit haben sie nur begrenzte Möglichkeiten, die Schreiintensität ihres Kindes zu beeinflussen.“

Welche Rolle spielt die Umgebung?

Die Umgebung spielte allerdings doch eine größere Rolle – nämlich dann, wenn es um den Schlaf ging. Wie oft Kinder nachts aufwachten, hing etwa mit Schlafroutine und dem Schlafplatz zusammen. „Wie schnell ein Säugling im Alter von zwei Monaten zur Ruhe kam, hing vor allem von der Umgebung ab. Mit fünf Monaten gewannen die genetischen Faktoren jedoch an Bedeutung. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Bemühungen der Eltern, ihr Kind zur Ruhe zu bringen, in den ersten Monaten einen größeren Einfluss haben“, folgerte Viktorsson.

Quelle: DOI 10.1002/jcv2.70023

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