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15.05.2025 10:45 Uhr
Auf der Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft in Berlin machte Dr. Luisa Bopp auf die Empfehlungen internationaler Leitlinien aufmerksam: Menschen, die mehr als vier- bis sechsmal pro Jahr mit Genitalherpes zu tun haben, sollten demnach eine virushemmende Dauerbehandlung bekommen erhalten.
Virushemmende Medikamente als Dauertherapie
Wenn die Erkrankung Beschwerden macht, wird zunächst meist lokal mit Zinksalben und desinfizierenden Produkten behandelt, zusätzlich können Schmerzmittel zum Einsatz kommen. Bei größeren Beschwerden wird je nach Wirkstoff und Schweregrad bis zu drei Tage lang ein virushemmendes Medikament eingenommen. Kehrt die Infektion immer wieder zurück, so können die virushemmenden Medikamente dauerhaft verwendet werden. Das verringert auch die Übertragung an Sexualpartner. Selbst über Jahre hinweg wurden bisher keine Organschäden nachgewiesen, sagte Bopp. Bei Menschen mit Nierenproblemen müssen die Nierenwerte allerdings regelmäßig kontrolliert werden.
Genitalherpes: Das sind die Symptome
Typische Symptome einer Infektion mit Herpes-simplex-Viren sind schmerzhafte, nässende Bläschen im Genital- und/oder Analbereich, die jucken und brennen können. Manchmal besteht auch ein allgemeines Krankheitsgefühl mit Erschöpfung, Fieber, geschwollenen Lymphknoten, Kopf- und Gliederschmerzen. Ohne Behandlung dauert es im Schnitt 20 Tage, bis die Bläschen abheilen. Anschließend bleiben die Viren lebenslang im Körper. Stress, andere Erkrankungen, Hormonschwankungen und ein geschwächtes Immunsystem können Rückfälle begünstigen. Insbesondere bei HSV Typ 2 kommt das oft vor.
Quellen: DOI: 10.1177/09564624241282396; S2k-Leitlinie Sexuell übertragbare Infektionen (STI) - Beratung, Diagnostik, Therapie (2018, wird derzeit überarbeitet), AWMF Leitlinienregister