Wasserspray oder Ventilator – was hilft besser gegen Sommerhitze?

pta-ForumElisabeth Kerler  |  12.08.2025 11:11 Uhr

An heißen Sommertagen greifen viele automatisch zum Ventilator. Aber hilft das auch bei trockener Hitze und 45 °C? Das US-amerikanische Gesundheitsamt ist dem nachgegangen – und hat eine eindeutige Empfehlung, wie man sich besser abkühlt.

Vordergrund: Ein eingeschalteter Ventilator von hinten, im Hintergrund unscharf: Eine junge Frau arbeitet an einem Laptop.
Bei Hitze greifen viele zum Ventilator, doch das amerikanische Gesundheitsamt (CDC, Center for Disease-Control) rät ab 32°C ab.
© jittawit.21/iStockphoto

Der Einsatz eines Ventilators kann unter Umständen die Körpertemperatur sogar erhöhen. Das hat das US-amerikanische Center for Disease Control and Prevention (CDC) herausgefunden, indem es bereits vorhandene Daten erneut ausgewertet hat. In der Studie wurden 58 Teilnehmende mit und ohne koronare Herzkrankheit (KHK) über einen Zeitraum von drei Stunden zufällig zwei verschiedene Szenarien ausgesetzt: feuchte Hitze (60 Prozent Luftfeuchtigkeit) bei 38 °C und trockene Hitze (15 Prozent Luftfeuchtigkeit) bei 45 °C. 

Vier Möglichkeiten zum Abkühlen getestet

Die Teilnehmenden probierten jeweils vier Varianten in zufälliger Reihenfolge: 

  • nur Ventilator,
  • nur Hautbefeuchtung,
  • beides kombiniert oder
  • gar keine Abkühlung. 

Zwischen den Tests lagen jeweils mindestens 72 Stunden. Gemessen wurden die Rektaltemperatur, die Schweißrate, das Wärmeempfinden und das Wohlbefinden.

Ergebnisse bei feuchter Hitze

  • Körpertemperatur: Der Einsatz eines Ventilators senkte die Körpertemperatur um 0,1 °C. Bei Hautbefeuchtung allein oder in Kombination mit dem Ventilator blieb die Temperatur unverändert.
  • Schweißbildung: Mit dem Ventilator schwitzten die Teilnehmenden stärker, während bei Hautbefeuchtung der Schweißfluss reduziert war. Bei der Kombination der beiden Methoden zeigte sich keine Veränderung.
  • Das Wärme- und Wohlempfinden verbesserte sich in allen drei Szenarien.

Ergebnisse bei trockener und extremer Hitze

  • Körpertemperatur: Durch den Ventilator stieg die Körpertemperatur um 0,3 °C, was in Kombination mit Hautbefeuchtung oder bei alleiniger Hautbefeuchtung nicht der Fall war.
  • Schweißbildung: Das Schwitzen verstärkte sich bei alleiniger Verwendung eines Ventilators, auch in Kombination mit Hautbefeuchtung. Bei alleiniger Hautbefeuchtung hingegen nahm der Schweißfluss ab.
  • Wärme- und Wohlempfinden: Der Ventilator verschlechterte das Wärme- und Wohlempfinden. Hautbefeuchtung hingegen verbesserte das Wärmeempfinden, nicht jedoch das Wohlbefinden. Die Kombination beider Methoden führte zu keiner Veränderung.

Aus Sicht der Forschenden ist der Einsatz eines Ventilators bei extremer trockener Hitze daher nicht ratsam. Nur bei höherer Luftfeuchtigkeit könne ein Ventilator die Körpertemperatur geringfügig senken und das Wärmeempfinden verbessern. 

Empfehlung: Befeuchten der Haut

Das Befeuchten der Haut, zum Beispiel mit einem Wasserspray, hingegen werde unter beiden Hitzebedingungen empfohlen, da es sowohl das Schwitzen als auch die Wahrnehmung verbessert und zudem das Risiko einer Dehydration minimiert.

Quelle: DOI 10.1001/jamanetworkopen.2025.23810

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