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Wechseljahre: Viele Frauen leiden unter trockenen Augen

DOG/NK  |  13.08.2021

Während der Menopause verändert sich das Gleichgewicht der Hormone im weiblichen Körper. Das kann Folgen haben: Beschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen oder Stimmungsschwankungen kennen viele Frauen aus eigener Erfahrung. Weniger bekannt ist, dass auch die Augen auf die hormonellen Veränderungen reagieren. Nahezu zwei Drittel aller Frauen haben in und nach den Wechseljahren mit trockenen Augen zu kämpfen. Darauf weist die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) hin.

Frau, tropft sich Augentropfen in das Auge.
Augentropfen aus der Apotheke können bei Symptomen wie Brennen, Jucken oder tränenden Augen gute Dienste leisten.
© Jovanmandic/iStockphoto

Die Augen jucken oder brennen, sind gerötet, und immer wieder stellt sich ein Fremdkörpergefühl ein: Trockene Augen sind äußerst unangenehm. Bei vielen Frauen ist dieses Krankheitsbild ein Symptom der Wechseljahre, berichtet DOG in einer Pressemeldung. Grund dafür sei der Rückgang von bestimmten Sexualhormonen, sogenannten Androgenen. „Der fehlende Androgeneinfluss lässt die so genannten Meibomdrüsen, modifizierte Talgdrüsen im Lidrand, die den fettigen Anteil des Tränenfilms produzieren, weniger aktiv werden“, erläutert Professor Dr. med. Elisabeth M. Messmer von der Augenklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München. In der Folge verdunstet der Tränenfilm schneller, was die Symptome des Trockenen Auges und eine schwankende Sehschärfe bei der Computerarbeit, beim Lesen oder Autofahren verursacht. 

Hormone beeinflussen die Augengesundheit

Wie groß der Einfluss der Geschlechtshormone auf die Entstehung des Trockenen Auges ist, ist mittlerweile gut untersucht. So haben Untersuchungen gezeigt, dass die Symptome im Rhythmus des Menstruationszyklus mit seinen an- und absteigenden Östrogenspiegeln schwanken. Auch klagen Frauen, die die Pille nehmen, oft über verstärkte Symptome des Trockenen Auges, wogegen die Beschwerden während einer Schwangerschaft meist abnehmen. „Der zunächst naheliegende Gedanke, dass eine Hormonersatztherapie in den Wechseljahren auch das Trockene Auge lindern könnte, hat sich jedoch nicht bestätigt“, sagt Messmer. Im Gegenteil: Seit der groß angelegten Women‘s Health Study mit über 25.000 Teilnehmerinnen im Jahr 2001 ist bekannt, dass die Einnahme von Hormonen – vor allem von hochdosierten Östrogenen – die Symptome des Trockenen Auges sogar verstärkt.

Seit einigen Jahren versuchen Mediziner, aus diesen Beobachtungen Therapiemaßnahmen abzuleiten. „In mehreren Studien wurde die Wirkung von Augentropfen untersucht, die etwa Östrogen oder Testosteron direkt ins Auge bringen“, so Messmer. Erste Ergebnisse seien ermutigend, allerdings würden noch größere kontrollierte Studien benötigt, um den Effekt zu evaluieren.

Augentropfen aus der Apotheke

Was aber können Frauen jetzt schon tun, um Beschwerden zu lindern oder ihnen vorzubeugen? Tränenersatzflüssigkeiten ohne Konservierungsstoffe, die in der Apotheke rezeptfrei erhältlich sind, können Symptome des Trockenen Auges oft mildern. Auch auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme sollte geachtet werden. Bei geringer Luftfeuchtigkeit helfen Luftbefeuchter, Räume mit Staub und Rauch sind zu meiden. „Frauen, die viel am Bildschirm arbeiten, sollten auf einen kompletten Lidschlag achten und ihren Augen zudem regelmäßige Pausen zur Entlastung gönnen“, rät Messmer. In jedem Fall aber sollten Patientinnen mit ausgeprägten oder anhaltenden Beschwerden augenärztlichen Rat einholen, um die Ursachen untersuchen zu lassen. „Nicht immer reicht ein einfacher Tränenersatz für die Behandlung aus“, so Messmer. Es könne auch die Gabe entzündungshemmender Augentropfen notwendig sein.

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