SeniorenGesundheit

Windpocken-Virus kann Kopfschmerzen auslösen

19.02.2015

Leiden ältere Menschen plötzlich unter neuen, starken Kopfschmerzen im Bereich der Schläfen, empfindlicher Kopfhaut und Sehstörungen, kann es sich um eine Riesenzellarteriitis handeln. Dies ist eine Entzündung der Gefäße, deren Ursache bislang im Dunkeln lag. Bei der Suche nach dem Verursacher kamen Forscher jetzt einem alten Bekannten auf die Spur.

Seniorin hält sich die Schläfen.
Starke Kopfschmerzen im Bereich der Schläfen, schmerzende Kopfhaut und Sehstörungen sind typisch für die virusbedingte Gefäßentzündung.
© zinkevych - Fotolia

Das Varicella-zoster-Virus verursacht Windpocken und kann sich überdies später als schmerzhafte Gürtelrose bemerkbar machen. Offenbar steckt es auch hinter der Riesenzellarteriitis. Dies berichtet ein Team internationaler Forscher online vorab in der Fachzeitschrift Neurology. „Unsere Analyse - die größte, die es derzeit gibt - liefert überzeugende Beweise dafür, dass sich der Virus bei Menschen über 60 Jahren reaktivieren und eine Riesenzellarteriitis auslösen kann“, sagt Studienautor Don Gilden von der University of Colorado in Denver, USA. Die Forscher hatten bei Betroffenen Gewebeproben der Schläfenarterie genommen und konnten das Virus in 74 Prozent der Biopsien nachweisen. Bei Personen, die ohne Symptome einer Riesenzellarteriitis verstorben waren, fanden die Wissenschaftler nur in acht Prozent der Biopsien Hinweise auf die Viren.

Sollten sich die Ergebnisse auch in anderen Studien bestätigen, könnte dies die Behandlung der Riesenzellarteriitis verändern. Derzeit setzen Ärzte zur Therapie der entzündlichen Erkrankung vor allem kortisonhaltige Präparate ein. Sind jedoch tatsächlich auch Viren daran beteiligt, könnte eine Kombination der bisher eingesetzten Mittel mit anti-viralen Wirkstoffen noch wirksamer sein. Die Riesenzellarteriitis geht mit geschwollenen und druckempfindlichen Gefäßen, insbesondere der Schläfen und der Kopfhaut, einher und tritt meist erst nach dem 50. Lebensjahr auf. Neben den oben genannten Symptomen können auch Kieferbeschwerden, Fieber, Gewichtsverlust und Müdigkeit auftreten. Die Erkrankung selbst ist nicht zu unterschätzen, da sie zu Erblindung führen und sogar lebensbedrohlich verlaufen kann. Den Forschern zufolge ist sie die häufigste entzündliche Erkrankung der Gefäße bei älteren Menschen und betrifft ungefähr 29 von 100.000 Menschen.

HH

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