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Fast jedes zweite Kind verletzt sich vor dem 18. Geburtstag an den Zähnen. Was in diesem Fall zu tun ist, erklärt die Zahnärztin Dr. Magdalena Ibing von der Klinik für Parodontologie und Zahnerhaltung am Universitätsklinikum Münster.
Dr. Magdalena Ibing: Im Notfall sollten Eltern die Ruhe bewahren, aber schnell handeln. Falls die Möglichkeit besteht, dass das Kind gleichzeitig auch ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten haben könnte, ist es wichtig, die Notaufnahme aufzusuchen. Sind nur die Zähne betroffen und geht es dem Kind ansonsten gut, sollte es möglichst schnell zum Zahnarzt. Alle Zahnfragmente sollten aufgesammelt und feucht gelagert zum Zahnarzt mitgebracht werden. Falls ein ganzer Zahn ausgeschlagen ist, muss man darauf achten, den Zahn an der Krone und nicht an der Wurzel anzufassen. Der Zahn wird am besten in eine Zahnrettungs-Box gelegt, damit er replantiert werden kann.
Ibing: Eine solche Box können Eltern in der Apotheke besorgen und in der Hausapotheke lagern. Darin befindet sich eine Flüssigkeit, die ein sehr gutes Nährmedium für die Wurzelhaut der Zähne liefert. So können die Zellen an der Wurzel weiterleben und der Zahn kann wiedereingesetzt werden. Wichtig ist, dass der Zahn nicht austrocknet. Wenn keine Zahnrettungsbox zur Hand ist, kann man den Zahn zum Beispiel auch in H-Milch lagern. Eine solche Box sollte aber bestenfalls in jedem Sportverein, Schwimmbad und Haushalt mit Kindern vorhanden sein.
Ibing: Wenn Zahnunfälle nicht sofort kompetent diagnostiziert und behandelt werden, kann das dazu führen, dass Zähne absterben. In Folge kann es zu einer Resorption, also einer Auflösung der Wurzel kommen. Des Weiteren können Zähne gebrochene Wurzeln haben, die unversorgt zum Verlust des Zahnes führen. Ein Zahnverlust im Kindesalter kann erhebliche lebenslange Folgen und auch Kosten mit sich bringen.
Ibing: Je nach der Art des Traumas müssen eventuell noch weitere Behandlungen wie beispielsweise eine Wurzelkanalbehandlung erfolgen. Ist der Zahn im Ganzen ausgeschlagen worden, wird er nach der Replantation etwa zwei Wochen geschient. Patienten sollten dann weiche Nahrung verzehren, nach jeder Mahlzeit die Zähne mit einer weichen Zahnbürste putzen und zwei Mal täglich eine Mundspülung verwenden. Um Folgeschäden zu erkennen und die traumatisierten Zähne zu erhalten, sind langfristig regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt sinnvoll und wichtig.
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