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Nüchtern zum Blutabnehmen: Nicht immer nötig

Hanke Huber  |  25.11.2020

Viele Menschen schreckt es ab, bis zur Blutabnahme beim Arzt auf das Frühstück verzichten zu müssen. Jetzt kamen Experten zu dem Schluss, dass dies in den meisten Fällen auch gar nicht nötig ist - zumindest, wenn es um die Überprüfung der Blutfette geht.

Für die Bestimmung der Blutfettwerte muss man nicht nüchtern sein.
Vor dem Blutabnehmen auf das Frühstück verzichten? Das fällt vielen Menschen schwer.
© LarsZahnerPhotography/iStockphoto

Zur Bestimmung der Blutwerte für Cholesterin und Triglyceride ist es demnach nicht mehr nötig, vorher auf eine Mahlzeit zu verzichten. Die Werte für diese Blutfette seien ähnlich, egal ob man davor faste oder nicht, berichten 21 Experten aus Europa, Australien und den USA im Fachmagazin European Heart Journal. Lediglich in manchen Fällen sei es sinnvoll, wenn die Blutabnahme auf leeren Magen erfolge, zum Beispiel wenn die Konzentration von Triglyceriden beim ersten Test einen bestimmten Wert überschreite. Dann sollte der Bluttest auf nüchternen Magen wiederholt werden, so die Forscher. Generell plädieren sie aber dafür, Blutproben ohne vorheriges Fasten zur Bestimmung der Cholesterinwerte zu nutzen. Das Blut kann dann zu jeder Tageszeit abgenommen werden, unabhängig davon, ob Patienten zuvor etwas gegessen haben oder nicht.

Der Zustand nach dem Essen entspreche eher dem natürlichen Zustand als der nüchterne. Werde das Profil der Blutfette acht bis zwölf Stunden nach der letzten Mahlzeit angefertigt, erhalte man Werte, die nicht dem täglichen Durchschnitt entsprechen und somit auch nicht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen widerspiegeln. Zudem sei das Fasten für manche Menschen schwer umsetzbar: zum Beispiel für Kinder, ältere Menschen und auch für Diabetes-Patienten wegen der Gefahr der Unterzuckerung. Die Lockerung der Vorschriften könne die Bereitschaft von Patienten erhöhen, präventive Maßnahmen, mit denen sich die Gefahr von Herzinfarkt und Schlaganfall mindern lassen, umzusetzen und daran festzuhalten, ist sich Professor Børge Nordestgaard von der University of Copenhagen sicher.

Quelle: DOI 10.1093/eurheartj/ehw152

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