Entzündet die Bauchspeicheldrüse unterscheidet man zwischen einer chronischen mit einem andauernden oder schubförmigen Verlauf und einer akuten Entzündung, deren Symptome sehr pötzlich auftreten.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Die Bauchspeicheldrüse ist ein lang gestrecktes, ca. 100 g schweres Organ. Sie liegt oberhalb des Nabels im mittleren Oberbauch und erstreckt sich vom Zwölffingerdarm bis zur Milz. Die Bauchspeicheldrüse produziert Verdauungssäfte, die über einen Gang in der Mitte des Organs in den Zwölffingerdarm abfließen. Im Schwanz der Bauchspeicheldrüse finden sich spezielle Drüsenzellen, die das Insulin bilden, ein Hormon, das wir zur Regulation unseres Zuckerspiegels im Blut brauchen. Das Insulin wird nicht über den Bauchspeicheldrüsengang abtransportiert, sondern gelangt direkt ins Blut.
Die häufigsten Ursachen einer Bauchspeicheldrüsenentzündung sind chronischer Alkoholkonsum oder Gallensteine:
Neben den genannten Ursachen können auch Viruserkrankungen wie z.B. Mumps, Verletzungen oder Medikamente zu einer Bauchspeicheldrüsenentzündung führen. Es gibt aber auch Fälle, in denen die Ärzte keine Ursache finden können.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die Krankheit setzt "aus heiterem Himmel" ein, Vorboten gibt es keine. Folgende Beschwerden sind typisch:
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
In den meisten Fällen heilt eine Bauspeicheldrüsenentzündung folgenlos aus. Doch es kann auch zu teils lebensbedrohlichen Komplikationen kommen:
Besonders bei chronischem Alkoholmissbrauch kann sich nach wiederholten Entzündungen eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung entwickeln. Es kommt zum fortschreitenden Funktionsverlust der Drüse mit Nahrungsunverträglichkeiten, zunehmender Gewichtsabnahme auf Grund einer gestörten Nährstoffaufnahme und wiederkehrenden starken Bauchschmerzen.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Oberbauchschmerzen können viele Ursachen haben. Hier sind einige Beispiele genannt:
Verhaltenstipps
Bearbeitungsstand: 31.07.2012
Quellenangabe:
Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Bei der Behandlung einer Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) geht es vor allem darum, Komplikationen zu vermeiden und Beschwerden zu lindern. Die eigentlichen Ursachen der Entzündung kann man mit der Therapie nicht beseitigen.
Wie sich eine akute Bauchspeichelentzündung entwickelt, ist oft nicht vorhersehbar. Personen, die an einer akuten Pankreatitis leiden, müssen daher in der Regel im Krankenhaus behandelt und überwacht werden – in schweren Fällen auf der Intensivstation.
Die Bauchspeicheldrüse produziert normalerweise Verdauungssäfte, damit der Körper die aufgenommene Nahrung verarbeiten kann. Um die Bauchspeicheldrüse nicht unnötig zu belasten, darf der Patient daher vorübergehend nichts essen und trinken. Im Krankenhaus bekommt er eine Infusion, über die er mit Nährstoffen und Flüssigkeit versorgt wird. Sobald es dem Betroffenen besser geht, sollte er wieder etwas zu sich nehmen. Dabei sollte anfangs möglichst leichte, fettarme Kost auf dem Speiseplan stehen.
Alkohol sollte während der gesamten Behandlung tabu bleiben, ebenso wie Nikotin, Fetthaltiges und Kaffee.
Bei einer Bauchspeicheldrüsenentzündung ist die Bauchspeicheldrüse nicht mehr in der Lage, ausreichend Verdauungsenzyme herzustellen. Die Folge: Der Körper kann Nährstoffe nicht mehr so gut aufnehmen, was zu den typischen Beschwerden wie Verdauungsstörungen oder Gewichtsverlust führt. Mit speziellen Enzympräparaten kann die fehlende Funktion der Bauchspeicheldrüse ein Stück weit ersetzt werden.
Darüber hinaus können bei einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung weitere Behandlungsmaßnahmen notwendig werden:
Eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung bedarf einer individuellen Behandlung. Grundsätzlich gilt: Genau wie bei der akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung sind auch bei der chronischen Form weder Alkohol noch Nikotin erlaubt – und das dauerhaft.
Auch bei einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung stellt die Bauchspeicheldrüse nicht genug Verdauungsenzyme her. Zudem können die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K nicht mehr ausreichend über den Darm ins Blut gelangen. Bei ausgeprägten Verdauungsstörungen oder Verdauungsproblemen wie Blähungen wird der Arzt daher vorschlagen, dass der Patient Bauchspeicheldrüsenenzyme und fettlösliche Vitamine in Kapselform zum Essen einnimmt, um den Mangel auszugleichen. Diese Produkte haben in der Regel kaum Nebenwirkungen und werden gut vertragen. Nur selten treten allergische Reaktionen auf. Eine besondere Diät bei chronischer Bauchspeicheldrüsenentzündung gibt es nicht.
Die weitere Therapie richtet sich vor allem danach, wie gut die Bauchspeicheldrüse noch arbeitet, welche Folgeerkrankungen vorliegen und welche Beschwerden der Patient hat:
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Letzte Aktualisierung: Juli 2017
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