Trockene Haut und Juckreiz sind bei Diabetes keine Seltenheit. Manchmal treten Hautprobleme auch wegen Diabetes-Utensilien wie Pumpen oder Sensoren auf. Was sich dagegen tun lässt, erklärt Dr. Petra Ziegler, Dermatologin aus Dinkelsbühl.
Dr. PetraZiegler: Hierbei ist es zunächst wichtig, grundsätzlich zu klären, ob es sich nur um eine Reizung der Haut oder um eine echte Kontaktallergie auf Inhaltsstoffe der Pumpen und Sensoren handelt. Auslöser sind oft Acrylate, die zum Beispiel im Fixierungspflaster auf der Haut, dem Klebstoff oder im Gehäuse des Sensors selbst stecken. Dies kann der Hautarzt durch einen Epikutantest feststellen: Dabei werden die verdächtigen Substanzen für mehrere Tage am Rücken aufgeklebt und auf Reaktionen überprüft. Eine Allergie ist jedoch eher selten, häufiger sind Hautreizungen.
Ziegler: Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zum einen ist es wichtig, Feuchtigkeit und Reibung unter dem Pflaster zu mindern. Dafür sollten die Sensoren oder Pumpen erst angelegt werden, wenn die Haut vollständig getrocknet ist. Am besten nutzt man eine Hautstelle, die keiner Reibung ausgesetzt ist, etwa durch den Hosenbund oder Gürtel. Ich empfehle auch, die Einstichstelle regelmäßig zu wechseln und immer etwas Luft daran zu lassen, um der Haut Zeit zur Erholung zu geben. In der Apotheke gibt es zudem spezielle Hautschutzsprays, die einen Schutzfilm zwischen Haut und Pflaster bilden. Die gereizte Haut kann man auch mit einer Zinkpaste, Dexpanthenol oder Babyöl pflegen. Kurzfristig können Patienten auch kortisonhaltige Cremes vor Anbringung der Sensoren und Pumpen verwenden.
Ziegler: In diesem Fall muss der Kontakt des allergieauslösenden Stoffs mit der Haut unbedingt vermieden werden. Das gelingt zum Beispiel mithilfe von Hautschutzpflastern mit Silikon oder Hydrokolloiden, die unter der Pumpe oder dem Sensor aufgebracht werden. Hierzu wird ein kleines Loch in das Pflaster für den Austritt des Sensors geschnitten oder mit einem Gürtellocher gestanzt. Da der Sensor durch das dickere Pflaster nun jedoch weniger tief ins Gewebe eindringt, kann es möglicherweise Abweichungen bei den Zuckermessungen geben. Daher empfehle ich, die Werte noch einmal mit einem herkömmlichen Blutzuckermessgerät zu kontrollieren.
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