Ein Analekzem ist eine akute oder chronische Entzündung der Haut direkt am After und um den After herum, die mit einem ausgeprägten Juckreiz des betroffenen Areals einhergeht.
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Das Analekzem kann viele Ursachen haben und kann fast alle Probleme am After und Mastdarm begleiten. Meistens kommt es zur Entzündung, wenn der Schließmuskel, beispielsweise im Rahmen eines Hämorrhoidalleidens, den Stuhl nicht mehr optimal zurückhalten kann. Hierdurch wird die Haut am After ständig befeuchtet und das Gewebe quillt auf. In der feuchten Umgebung können sich schädliche Keime aus dem Darmtrakt gut ausbreiten. Stuhlreste begünstigen die Vermehrung der Bakterien und Hefepilze noch weiter. Aus tieferen Gewebeschichten wandern schließlich weiße Blutkörperchen ein, das Areal entzündet sich und beginnt zu jucken. Die Haut verdickt sich ledrig. Andere Reize von außen, die zu einem Analekzem führen können, sind:
Daneben spielen auch Kontaktallergien, beispielsweise auf Konservierungsmittel oder Inhaltsstoffe bestimmter Salben oder Zäpfchen, als Ursache eine Rolle. Auch ein trichterförmiger After oder eine chronische Analfissur leisten einem Analekzem Vorschub.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die Haut an der Stelle des Ekzems rötet sich. Im Gegensatz zu Ekzemen an anderen Körperstellen schuppt sie sich hier meistens nicht. Ihre oberste Schicht wird aber dicker und verändert sich schwammartig. Oft zeigen sich, bedingt durch das Aufquellen des Gewebes, weißliche Verfärbungen. Häufig reißt die Haut rund um den After noch zusätzlich ein. Im akuten Stadium überwiegt ein Brennen, im chronischen ein oft quälender Juckreiz. Typischerweise verschmutzen Schleim, Sekret und Kot die Wäsche. Kratzspuren in Form von Blutresten lassen sich am Toilettenpapier erkennen.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Verhaltenstipps
Betroffene sollten auf stark austrocknende Reinigungsmaßnahmen, vor allem auf den übermäßigen Gebrauch von seifenhaltigen Waschsubstanzen oder feuchtem Toilettenpapier verzichten. Manchmal helfen Sitzbäder mit Gerbstoffen, z.B. aus der Eichenrinde.
Bearbeitungsstand: 21.11.2011
Quellenangaben:
Moll, Dermatologie, (2010), 7. Auflage - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
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